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Die Universitäten müssen sich stellen: Sie müssen dem anhaltenden Wandel der Gesellschaft, wie zum Beispiel der Globalisierung oder Digitalisierung gerecht werden. Das ist auch Aufgabe der universitären Lehre, die der Kluft zwischen Wissensexpansion und Wissensverarbeitung begegnen muss. Schliesslich gehe es auch darum, gut ausgebildete Studierende mit guten Berufschancen in die Welt zu entlassen, sagte Gabriele Siegert, Prorektorin Geistes und Sozialwissenschaften, an der heutigen Jahresmedienkonferenz.
Deshalb sei es wichtig, innovative Formate der Lehre zu fördern. Die UZH unterstützt mit dem 2016 neu geschaffenen Lehrkredit zur Zeit 15 innovative Projekte in der Lehre.
Siegert führte als Beispiel die «Capstone Courses» an. Dabei erarbeiten Studierende der Politikwissenschaft wissenschaftliche Antworten auf aktuelle, politisch oder gesellschaftlich relevante Fragestellungen. Beispielsweise erstellen sie im Auftrag der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) eine interaktive Weltkarte zu globalen Flüchtlingsströmen mit ihren Ursachen, Auswirkungen und Besonderheiten. Unterstützt durch eine Professorin oder einen Professor und im engen Austausch mit externen Auftraggebern führen die Studierenden möglichst selbständig sämtliche Schritte eines Forschungsprojekts durch. Dabei lernen sie nicht nur theoretisches Wissen auf praktische Aufgaben anzuwenden, sondern trainieren gleichzeitig Präsentations-, Kommunikations-, Organisations- und Managementkompetenzen.
Siegert nannte ein weiteres Beispiel: Mit Hilfe eines «Serious Moral Game» können angehende Ärztinnen und Ärzte an der UZH schon bald den Umgang mit ethischen Dilemmas trainieren. Ab kommendem Herbstsemester wird die App den Präsenzunterricht in biomedizinischer Ethik ergänzen.
Rektor Michael Hengartner erläuterte die Strategie der UZH im Umgang mit Geldanlagen. Werde Geld zum Beispiel der Stiftung UZH Foundation gespendet und könne nicht sofort dem Stiftungszweck zugeführt werden, müsse es in der Zwischenzeit sinnvoll angelegt werden. Die UZH hat sich diesbezüglich zum Ziel gesetzt, besonders nachhaltig wirtschaftende Unternehmen zu bevorzugen.
Hengartner stellte zudem die aktuellen Zahlen vor. Die Studierendenzahlen seien stabil auf hohem Niveau. Den stärksten Zulauf verzeichneten erneut die sogenannten MINT-Fächer mit 4’680 Studierenden (+381) sowie die Medizin mit 3'233 Studierenden (+171).
Zugenommen hat ausserdem die Zahl der Doktorierenden: um 4,1 Prozent auf 5'291 Personen. Damit ist jeder fünfte Studierende an der UZH ein Doktorand oder eine Doktorandin. «Diese Entwicklung unterstreicht die Attraktivität der UZH als Bildungs- und Forschungsinstitution», betonte Rektor Michael O. Hengartner.