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Internationale Beziehungen

UZH-Delegation in Boston

Die Universitätsleitung und Forschende der UZH weilten Ende Mai zwei Tage in Boston (USA). Ziel der Reise war die Beziehungspflege und der Aufbau von neuen Kooperationen mit der Harvard University, dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) und weiteren Institutionen in der Greater Boston Area.
Evi Fountoulakis und Claudia Rüegger

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Boston Reise UZH
Die Delegation der UZH besuchte verschiedene Forschungsinstitutionen in der Region Boston. (Bild: zVg)

 

Boston ist eine Universitätsstadt voller hochkarätiger Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Schon heute pflegt die UZH Kooperationen mit über 20 Hochschulinstitutionen in der Greater Boston Area – davon zeugen nicht zuletzt rund 1’400 Ko-Publikationen 2016/2017.

Um die Zusammenarbeit mit Hochschulen in der Region Boston noch zu vertiefen, reiste die Universitätsleitung vergangene Woche in Begleitung von Dekaninnen und Dekanen sowie zwei Professoren der UZH für zwei Tage an die US-Ostküste. Dabei prägten zwei thematische Schwerpunkte das Programm: «Medizin, Entrepreneurship & Innovation» sowie «Recht und digitale Gesellschaft».

Herzklappen der nächsten Generation

Das Programm «Medizin, Entrepreneurship & Innovation» begann am Donnerstag mit einem Besuch am Harvard Stem Cell Institute (HSCI). Der Austausch mit Brock Reeve, dem Geschäftsführer des HSCI, und dessen Team zeigte: es bestehen zahlreiche Möglichkeiten für Zusammenarbeit, die es weiter auszuloten gilt.

Weiter ging es ans Department of Neurobiology der Harvard Medical School und anschliessend ans Wyss Institute at Harvard University. Dort präsentierte Maximilian Emmert, Assistenzprofessor der Universität Zürich und Visiting Scholar am Wyss Institute Boston, das Projekt «Jet Valve», an dem die beiden Wyss Institute Boston und Zürich sowie das Institut für Regenative Medizin der UZH beteiligt sind.

Ziel des interdisziplinären Projekts ist es, eine Herzklappe der nächsten Generation zu kreieren, die nach der Implantation akkurat funktioniert und zu langlebigem, herzähnlichem Gewebe wird. Für Kinder hat das den Vorteil, dass Herzoperationen reduziert werden können, da das Gewebe mitwächst. Die kollaborative Teamstruktur, welche einzigartige und führende Expertise in Bioengineering, regenerativer Medizin und chirurgischer Innovation der drei Partnerinstitutionen vereint, ermöglicht es, die Technologieentwicklung auf eine Art voranzutreiben, die in einem konventionellen akademischen Labor nicht möglich wäre.

Der Besuch am Martin Trust Center for MIT Entrepreneurship schloss an ein erstes Treffen von 2015 mit dem Direktor des Centers, Ed Roberts, an. In der Zwischenzeit hat sich an der UZH viel getan. Seit September 2016 gibt es am Institut für Regenerative Medizin ein Programm für Bioentrepreneurship & Innovation, das praxisnahe Weiterbildung für Forschende im Bereich Life Sciences anbietet. Beide Seiten zeigten sich sehr interessiert daran, eine Partnerschaft zu initiieren. In Diskussion sind Austauschprogramme für Studierende und young entrepreneurs.

Interdisziplinär zum Erfolg

Der zweite Schwerpunkt des Besuches lag beim Thema «Recht und digitale Gesellschaft». Dazu besuchte die andere Hälfte der UZH-Delegation Forschungseinrichtungen der Harvard University und des MIT, die sich mit Fragen des Rechts und der digitalen Gesellschaft auseinandersetzen. Einblicke in die Organisationen und Erfahrungswerte der Gastgeber sollen in den Aufbau der Digital Society Initiative der UZH einfliessen.

Am Berkman Klein Center for Internet and Society at Harvard University, wo UZH-Professor Christoph Graber derzeit ein Sabbatical verbringt, wird die Analyse umfangreicher Daten mit qualitativer Medienforschung verbunden. Executive Director Professor Urs Gasser, Co-Director Yochai Benkler und weitere Forschende berichteten von der Entstehungsgeschichte und Organisationsstruktur des Zentrums und aktuellen Forschungserkenntnissen.

Neben Besuchen am MIT Institute for Data, Systems and Society (IDSS), der MIT Sloan School of Management und dem MIT Media Lab stand auch das Ash Center for Democratic Governance and Innovation at Harvard University auf dem Programm. Eine besondere Eigenheit des Ash Centers liegt in seiner Zusammenarbeit mit Behörden und Städten, die Studierenden ermöglicht, bereits während des Studiums ihr Wissen praktisch anzuwenden.

Das multi- und transdisziplinäre Network Science Institute at Northeastern University, das sich der Erforschung von Netzwerken verschrieben hat, verbindet von der Physik über Politikwissenschaft bis zu Gesundheitswissenschaften zahlreiche Disziplinen. Zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit trägt laut Direktor Alessandro Vespignani unter anderem ein zentraler, gemeinsamer physischer Arbeitsraum der Doktorierenden bei.

Gemeinsam ist allen besuchten Institutionen eine interdisziplinäre Herangehensweise, ein grosses Gewicht auf die Forschungstätigkeit von Doktorierenden und Postdoktorierenden sowie der regelmässige Austausch mit Forschenden aus aller Welt. Zahlreiche Institutionen zeigten sich interessiert, Synergien mit der UZH zu nutzen und auszuweiten, beispielweise via gemeinsame Unterrichtsprogramme oder Forschungsaufenthalte.

UZH night @ swissnex Boston 

Während der Reise lud swissnex Boston zusätzlich zu einer «UZH Night». UZH-Rektor Michael Hengartner, der selbst am MIT promovierte, verwies in seiner Rede auf die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit für den Erfolg der Universität. Angesichts der zahlreichen bereits bestehenden Kooperationen mit Forschenden in der Greater Boston Area sei die UZH auf gutem Wege.

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