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Weltweit Menschen mit Hautverletzungen, etwa Verbrennungsopfer, mit massgeschneiderter Ersatzhaut heilen, dies ist die Vision von «CUTISS». Das Spin-off der UZH hat ein neuartiges Verfahren entwickelt, bei dem Patienten ein briefmarkengrosses, gesundes Hautstück entnommen wird. Dieses lässt sich mittels Bio-Engineering-Verfahren in rund einem Monat um das 70-fache vergrössern. Die im Labor erzeugte und danach transplantierte Haut ist elastisch und wächst mit. Im Gegensatz zu herkömmlichen Hauttransplantationen ist die Narbenbildung deutlich geringer und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten deutlich höher.
Die zündende Idee sowie eine innovative Technologie liegen vor, erste klinische Studien zur Sicherheit sind abgeschlossen – marktreif ist die weltweit einzigartige Ersatzhaut noch nicht. Damit sie vielfach anwendbar wird, muss ihr Produktionsprozess automatisiert werden. Dafür sind weitere Investitionen nötig, genau hier springt der UZH Life Sciences Fund ein: Mit einer Million Schweizer Franken ermöglicht er die nächsten Unternehmensschritte von «CUTISS» und beschleunigt dadurch die Entwicklung zu einem marktfähigen Produkt.
«Die Finanzierung erlaubt es uns, die Automatisierung der Hautzüchtung in Angriff zu nehmen. Dadurch können wir die Hauttransplantate schneller und günstiger herstellen», sagt Daniela Marino, CEO von «CUTISS». Die Biologin forscht seit 2009 an einem neuartigen Hautersatz. Entwickelt wurde die Methode für individuell angepasste Hauttransplantate von der Tissue Biology Research Unit, einer Forschungsabteilung der chirurgischen Klinik am Kinderspital Zürich.
«CUTISS» ist das erste Spin-off, in das der UZH Life Sciences Fund investiert. Weitere Anschubfinanzierungen von Jungunternehmen sind für die nächsten sechs Jahre geplant. Im Fokus stehen UZH-Spin-offs aus den Life Sciences und der Biotechnologie, deren Geschäftsideen auf der universitären Grundlagenforschung fussen. Die UZH unterstützt den Unternehmergeist ihrer Forschenden, die Firmen ins Leben rufen. Sie will diesen Entwicklungsprozess unterstützen, denn: Spin-offs haben es besonders schwer, in ihrer Frühphase finanzielle Mittel zu beschaffen.
«Gerade in den Life Sciences dauert die Entwicklung von marktfähigen Anwendungen lange, und die klinische Forschung ist teuer», sagt Michael Hengartner, Rektor und Verwaltungsratsmitglied des UZH Life Sciences Fund. Er ergänzt: «Der UZH Life Sciences Fund beschleunigt den Transfer von Forschungsergebnissen aus der UZH in die klinische Praxis, wovon letztlich Patientinnen und Patienten sowie die Öffentlichkeit profitieren.»
Am UZH Life Sciences Fund beteiligen sich zwei gleichberechtigte Partner: Die UZH Foundation und der Novartis Venture Fund. «Wir teilen das Ziel, Innovationen in den Sektoren Life Sciences und Biotechnologie in der Schweiz zu fördern», erklärt Anja König, Leiterin des Novartis Venture Fund. Die Investitionsentscheide trifft ein Ausschuss, der sich aus einer gleichen Anzahl von Vertreterinnen und Vertretern der UZH Foundation und des Novartis Venture Funds zusammensetzt.
Ziel des Fonds ist es, total 20 Millionen Schweizer Franken zu äufnen – je zur Hälfte durch die UZH Foundation und den Novartis Venture Fund. Die UZH Foundation erbringt eine Vorleistung, indem sie ihren Anteil durch Gelder von Mäzeninnen und Mäzenen einwirbt. Zurzeit betragen die von der UZH Foundation akquirierten, privaten Mittel drei Millionen Schweizer Franken – noch fehlen ihr sieben Millionen Franken. Der Novartis Venture Fund verdoppelt die eingeworbenen Beträge der UZH Foundation. Allfällige, aus den Spin-offs zurückfliessende, Erträge verbleiben im UZH Life Sciences Fund und werden in weitere Spin-offs investiert.