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Bürgerinnen und Bürger werden mehr und mehr zu unersetzlichen Supportern der etablierten Forschung. Über die positiven Möglichkeiten, die sich durch Citizen-Science-Projekte für die Wissenschaft eröffnen, waren sich alle Redner und Rednerinnen an der diesjährigen Jahresveranstaltung des Graduate Campus einig. Rektor Michael Hengartner und UZH-Professor Mike Martin betonten die Vorreiterrolle, die die UZH in diesem Bereich beschreite. Das zeige auch das neue Kompetenzzentrum Citizen Science der UZH.
Die Jahrestagung des Graduate Campus setzte den Schlusspunkt zu einer Woche, in der sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der LERU Doctoral Summer School 2017 zum Thema Citizen Science ausgetauscht hatten. Sie waren aus über 20 Ländern angereist, um in Gruppen visionäre Ideen zu neuen Projekten mit Bürgerbeteiligung zu entwickeln. (siehe auch UZH-News-Artikel: Gut aufwachen und schöne Tomaten.) Zwei dieser Projekt-Ideen wurden an der Jahresveranstaltung speziell gewürdigt. Die jeweiligen Arbeitsgruppen erhielten einen Preis für ihre originellen und innovativen Ansätze. So etwa die Idee, mittels Smartphone zu bestimmen, in welchen Bauten das krebserregende Asbest vorkommt. Beim zweiten ausgezeichneten Projekt geht es um die beste Methode für ein sanftes Aufwachen am Morgen.
Mit Muki Haklay, Professor für Computerwissenschaft und Geografie am University College London und Co-Leiter der Gruppe «Extreme Citizen Science» sprach ein Vordenker der Citizen Science Bewegung. Neue Möglichkeiten für die Teilnahme an Forschungsprojekten bieten das Internet, mobile Geräte und die riesigen Datenmengen, die die Forschung produziere, sagte Haklay. Partizipative Wissenschaft bedeute auch, dass die Bevölkerung schon bei der Entwicklung der Fragestellung eingebunden werde. Haklay beschrieb mehrere Projekte, so etwa Galaxy Zoo, bei der Laien Forschende dabei unterstützen, Galaxien zu bestimmen oder die Datenerhebung mittels einer Smartphone-App für Menschen, die des Lesens nicht mächtig sind. Auch in Entwicklungsländern könne die Bevölkerung so die Zerstörung ihrer Umwelt dokumentieren.
Zum Abschluss der Jahrestagung wurden die Mercator Awards an Nachwuchsforschende der UZH verliehen. Die mit je 5000 Franken dotierten Awards der Stiftung Mercator Schweiz erhielten in diesem Jahr Irene Garonna, Timo Mennle und Stefan Leins für ihre ausgezeichneten Dissertationen.