Navigation auf uzh.ch
Gute Lehre soll inspirieren und motivieren, praxisnah und forschungsorientiert sein. Wie Gabriele Siegert, Prorektorin Geistes und Sozialwissenschaften der UZH, an der Jahresmedienkonferenz ausführt, entwickelt sich die Lehre. Im Vordergrund steht nicht die reine Wissensvermittlung. Entscheidend ist das Lernergebnis der Studierenden: die Kompetenzen, die sie erwerben. Das Studium soll sie befähigen, gesellschaftlich relevante Fragestellungen mit fachspezifischem Wissen und wissenschaftlichen Methoden zu beantworten.
Um den vielfältigen Anforderungen an die moderne Lehre zu begegnen, fördert die UZH deren Entwicklung auf mehreren Ebenen: Die Studienstrukturen werden laufend verbessert und die didaktischen Kompetenzen der 4’870 Dozierenden, darunter 661 Professorinnen und Professoren, kontinuierlich weiterentwickelt. Zudem unterstützt die UZH mit dem 2016 neu geschaffenen Lehrkredit innovative Lehrformate. «Ziel ist es, die Dozierenden zu ermuntern, neue didaktische Ideen in der Lehre zu entwickeln, im Studium zu erproben und zu verbessern», erklärt Gabriele Siegert. Insbesondere die digitalen Medien, so Siegert, ermöglichten ganz neue Formen des Lehrens und Lernens.
Aktuell fördert die UZH eine breite Palette von insgesamt 14 Lehrprojekten. Wie sich grosse Veranstaltungen mit vielen Studierenden – die klassische Vorlesung – interaktiv gestalten lassen, zeigt der am Institut für Banking and Finance entwickelte «Klicker». Das webbasierte «Audience Response System» ermöglicht es Dozierenden, mit Wissensfragen augenblicklich das Verständnis der Studierenden abzufragen oder ein Sofortfeedback zu konkreten Sachverhalten einzuholen. Umgehend erscheint das Resultat auf einem für alle sichtbaren Screen. Mittels Smartphone können sich Studierende aktiv in den Unterricht einbringen, die Vorlesung lässt sich interaktiver und damit lebendiger gestalten.
Brücken schlagen zwischen Theorie und Praxis ist das Ziel des «Capstone Courses». In kleinen Teams erarbeiten Studierende der Politikwissenschaft wissenschaftliche Antworten auf aktuelle, politisch oder gesellschaftlich relevante Fragestellungen. Unterstützt durch einen Professor und im engen Austausch mit externen Auftraggebern führen sie möglichst selbständig sämtliche Schritte eines Forschungsprojekts durch. Dabei lernen die Studierenden nicht nur theoretisches Wissen auf praktische Aufgaben anzuwenden, sondern trainieren gleichzeitig Präsentations-, Kommunikations-, Organisations- und Managementkompetenzen.
Mit Hilfe eines «Serious Moral Game» können angehende Ärzte an der UZH schon bald den Umgang mit ethischen Dilemmas trainieren. Ab kommendem Herbstsemester wird die App den Präsenzunterricht in biomedizinischer Ethik ergänzen. Das Game beinhaltet ein interaktives Set an ethisch komplexen Fällen, die es zu lösen gilt. Damit trainieren die Studierenden moralische Kompetenzen und bereiten sich gezielt auf den Umgang mit ethisch schwierigen Situationen im beruflichen Alltag vor.
Die UZH unterstützt innovative Lehrformate für mittlerweile 25’542 Studierende. So viele Studentinnen und Studenten waren im Herbstsemester 2016 an der grössten Schweizer Universität eingeschrieben. Die Studierendenzahl verbleibt damit stabil auf hohem Niveau. Den stärksten Zulauf verzeichneten erneut die sogenannten MINT-Fächer mit 4’680 Studierenden (+381) sowie die Medizin mit 3'233 Studierenden (+171).
Zugenommen hat ausserdem die Zahl der Doktorierenden: um 4,1 Prozent auf 5'291 Personen. Damit ist jeder fünfte Studierende an der UZH ein Doktorand oder eine Doktorandin. «Diese Entwicklung unterstreicht die Attraktivität der UZH als Bildungs- und Forschungsinstitution», betont Rektor Michael O. Hengartner. 39 Prozent der Studierenden stammt aus dem Kanton Zürich, 44 Prozent aus den übrigen Kantonen und 17 Prozent aus dem Ausland. An erster Stelle stehen junge Frauen und Männer aus Deutschland, gefolgt von Italien, China und Österreich.
Die UZH erzielte im Jahr 2016 einen Gesamtumsatz von 1'361 Millionen Franken sowie ein leicht positives Ergebnis von 6,2 Millionen Franken. Erfreulich zeigt sich auch die Entwicklung bei den Drittmitteln: Gemessen am Umsatz ist der Drittmittelanteil seit 2010 von 17,1 Prozent auf 21,5 Prozent bzw. von 202 auf 293 Millionen Franken gewachsen.