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Der Georg-Friedrich-Götz-Preis wurde durch Rektor Michael Hengartner an die beiden Preisträger Martin Jinek und Quentin Marie Huys überreicht. Die diesjährige Preisverleihung der Georg-Friedrich-Götz-Stiftung fand am Donnerstagabend im Rahmen des Tages der Klinischen Forschung des ZKF statt. Der Preis wird jährlich an zwei Forschende verliehen, die an der Universität Zürich habilitiert sind. Mit dem Preis sollen herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Grundlagen- oder der klinischen Forschung ausgezeichnet werden.
Der Biochemiker Martin Jinek erforscht das sogenannte CRISPR/Cas9-System. Dieses stellte ursprünglich einen natürlichen Abwehrmechanismus von Bakterien gegen die DNA von Eindringlingen dar. Heute besteht seine grosse Bedeutung darin, dass er in einem Verfahren eingesetzt werden kann, mit der das Genom einer Zelle gezielt verändert werden kann. Diese wegweisende Erkenntnis hat Jinek durch seine Bestimmung der Kristallstrukturen der am System beteiligten Komponenten ermöglicht. Damit hat er grundlegende Beiträge zum Verständnis des CRISPR/Cas9-System und seiner Anwendung in den Bereichen der Biomedizin und der Gentherapie geleistet.
«Trotz seines noch jungen Alters weist Martin Jinek mit zahlreichen Publikationen in 'Science' und 'Nature' eine beeindruckende Publikationsliste auf», heisst es in der Laudatio. Weiter hat Jinek einen Forschungsförderungsbeitrag des Europäischen Forschungsrates ERC erhalten und wurde in die «EMBO Young Investigators» aufgenommen. 2015 wurde ihm der Friedrich-Miescher-Preis verliehen, die höchste wissenschaftliche Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftler im Bereich der Biologie in der Schweiz.
Quentin Jan Marie Huys widmet seine Forschung dem Verständnis kognitiver Mechanismen der Entscheidungsfindung bei psychiatrischen Erkrankungen. Huys Befunde zeigen, dass Menschen bei komplexen Entscheidungsprozessen zum Einsatz von «Daumenregeln» neigen, die zwar kurzfristig günstig erscheinen, längerfristig aber zu suboptimalen Lösungen führen. Insbesondere würden komplexe Probleme in einfachere Teilprobleme zerlegt, die beim wieder Zusammenfügen der Teillösungen charakteristische Fehler ergeben. Weiter werden getroffene Entscheidungen – auch wenn sie sich nicht als optimal herausstellen – als Referenz für zukünftige Entscheidungen genutzt. Daraus entstehen idiosynkratische Verhaltensmuster, die grundlegende individuelle Entscheidungsstrategien samt charakteristischen Tendenzen zu Fehlschlüssen und ungünstigen Neigungen abbilden. Ein auf solchen Verhaltensdaten basierender Test könnte bei affektiven Erkrankungen wie einer Depression die Therapieplanung bei Depression entscheidend verbessern.