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UZH vergibt sieben Ehrendoktortitel und ernennt neuen Ständigen Ehrengast

Zur Feier ihres Gründungstages, dem Dies academicus, erhielten sieben Persönlichkeiten die Ehrendoktorwürde der UZH: darunter die kanadische Wirtschaftswissenschaftlerin Janet Currie für ihre Forschung zur ökonomischen Analyse der Kindesentwicklung und Sir Peter John Ratcliffe in Anerkennung seiner Arbeiten zur Identifizierung des zellulären Sauerstoffsensors. Thomas Wagner, ehemaliger Stadtpräsident von Zürich, wurde zum Ständigen Ehrengast ernannt – angesichts seiner Verdienste um die Stiftung für Kleintiere der Vetsuisse-Fakultät.

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Die UZH verlieh am Dies academicus sieben Ehrendoktortitel und ernannte einen Ständigen Ehrengast.

184 Jahre ist es her, seit die Universität Zürich gegründet worden ist. Ihren Geburtstag, den Dies academicus, feierte sie dieses Jahr mit zahlreichen Gästen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur. Im Zentrum des Festakts stand die Verleihung der Ehrendoktorwürde an sieben Persönlichkeiten. Den Festauftakt machten Silvia Steiner, Regierungsrätin und Bildungsdirektorin des Kantons Zürich, und Michael Hengartner, Rektor der UZH.

Freie Studienwahl, internationale Ausrichtung und Vernetzung

Silvia Steiner präsentierte in ihrer Rede drei Thesen. Zunächst behandelte sie die oft gehörte Forderung, der Staat solle das Studienangebot beeinflussen. Steiner plädierte für eine freie Studienwahl und betonte, dass diese zu den grössten bildungspolitischen Errungenschaften der Schweiz gehöre. In ihrer zweiten These unterstrich sie die Bedeutung einer international ausgerichteten Universität. Die letzte These zielte schliesslich auf die Öffnung und Vernetzung der Hochschule ab. Laut Silvia Steiner müsse eine Universität in jeder Hinsicht vernetzt sein und stehe mitten in der Gesellschaft. Sie nannte gleich mehrere Forschungsthemen als Beispiel für die Nähe der UZH zur Öffentlichkeit. Von einer «Abschottung im Elfenbeinturm» könne im Falle der UZH nicht die Rede sein.

Betreuung der Studierenden deutlich verbessert

Rektor Michael Hengartner zog für das vergangene Jahr eine positive Bilanz: Die UZH habe sich in vielen Bereichen weiterentwickelt. Während sich die Studierendenzahlen 2016 nach wie vor auf stabil hohem Niveau bewegten, konnten hinsichtlich der Betreuungsverhältnisse sichtbare Verbesserungen festgestellt werden. Das sei erfreulich, genauso wie der wachsende Anteil der Doktoratsstudierenden. Auch bei den Drittmitteln zeige sich ein langfristiger Wachstumstrend. Die Drittmittelfinanzierung ermögliche es, wichtige Forschungsfelder gezielt auszubauen und leiste einen bedeutenden Beitrag zur Nachwuchsförderung. Nicht zuletzt seien zusätzliche Mittel auch im internationalen Wettbewerb der Hochschulen von zentraler Bedeutung.

Citizen Science: Dialog mit der Öffentlichkeit fördern

Michael Hengartner unterstrich den wichtigen Leistungsauftrag der UZH für das Schweizer Bildungssystem. Dank innovativer Kooperationen – etwa in der Humanmedizin – könne man dem Bedarf nach zusätzlichen Ausbildungsplätzen für angehende Ärztinnen und Ärzte Rechnung tragen. Eine weitere zentrale Aufgabe der UZH sei auch der Dialog mit der Öffentlichkeit. Hier könne man beobachten, dass sich die Bürgerbeteiligung an wissenschaftlicher Forschung zunehmender Beliebtheit erfreue. Die «League of European Research Universities» (LERU) habe letztes Jahr Empfehlungen formuliert, wie Citizen Science am besten gelingen könne. Ausgearbeitet wurden die Guidelines massgeblich an der UZH.

Sieben Ehrendoktortitel verliehen

Die UZH ernannte zwei Ehrendoktorinnen und fünf Ehrendoktoren:

  • Die Theologische Fakultät an Prof. em. Dr. Hubert Seiwert für seine Forschung zur Religionsgeschichte Chinas, zu Pluralisierungsprozessen und verschiedenen Formen des religiösen Nonkonformismus. Damit leistet er einen grundlegenden Beitrag zur religionswissenschaftlichen Theoriebildung.
  • Die Rechtswissenschaftliche Fakultät an Dr. Max Hauri für seinen Beitrag zur juristischen Weiterbildung, insbesondere im Zusammenhang mit der Einführung des revidierten Allgemeinen Teils des Strafgesetzbuchs und der neuen Schweizerischen Strafprozessordnung.
  • Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an Prof. Janet Currie. Ihre bahnbrechende Forschung hat die ökonomische Analyse der Kindesentwicklung mitbegründet und über mehr als zwei Jahrzehnte vorangetrieben. Der Einfluss ihrer Forschung macht sie zu einer der meistzitierten Ökonominnen der Welt.
  • Die Medizinische Fakultät an Prof. John H. Growdon, M.D. für seine Beiträge zum Verständnis neurologischer Erkrankungen, insbesondere der Alzheimer-Demenz. Er hat entscheidend dazu beigetragen, die wissenschaftliche Basis zum Verständnis von Diagnostik, Therapie und Prävention neurodegenerativer Erkrankungen zu legen.
  • Die Vetsuisse-Fakultät an Prof. Sir Peter John Ratcliffe für seine bahnbrechende Forschungsarbeiten, die zur Identifizierung des zellulären Sauerstoffsensors führten, welcher für die Veterinär- und die Humanmedizin von grösster klinischer Bedeutung ist.
  • Die Philosophie Fakultät an Prof. Dr. Toni C. Antonucci. Sie ist eine Pionierin der interdisziplinären Lebenslaufforschung, deren Arbeiten konkrete Schritte zur Verbesserung der Gesundheit und gesellschaftlichen Integration aller Personen ungeachtet ihrer Herkunft ermöglicht hat.
  • Die Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät an Prof. Dr. Terrence Sejnowski. Seine Forschung hat wichtige Prinzipien der neuronalen Informationsverarbeitung erarbeitet, welche Zusammenhänge vieler verschiedener Gehirnfunktionen aufzeigen. Damit hat er massgebend zum Verständnis von neurobiologischen Prozessen beigetragen.

Thomas Wagner wird neuer Ständiger Ehrengast

Die Erweiterte Universitätsleitung ernannte Dr. Thomas Wagner auf Antrag des Rektors zum Ständigen Ehrengast der Universität Zürich. Damit würdigte die UZH seine grossen Verdienste als Gründungsmitglied und langjähriger Präsident der Stiftung für Kleintiere der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich. Seinem ausserordentlichen Engagement sei es zu verdanken, dass sich die Stiftung für Kleintiere in kurzer Zeit erfolgreich entwickelt habe und wiederholt namhafte Beiträge an die Kleintierklinik leisten konnte.

Lehrpreis geht an Greta Patzke   

Der diesjährige Credit Suisse Award for Best Teaching ging an Prof. Greta Patzke, Professorin für Anorganische Chemie an der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät. Sie erhielt den Preis für ihre inspirierende Lehre, die Studierende zur selbständigen Auseinandersetzung mit der anorganischen Chemie auch ausserhalb des zu lernenden Stoffes motiviert.

IBM Research Forschungspreis erstmals verliehen

Das Forschungsstipendium der Walter und Gertrud Siegenthaler Stiftung ging an Dr. med. Flurin Cathomas, der sich mit den Wechselwirkungen zwischen psychosozialem Stress, dem Immunsystem und depressions-relevanten Verhaltensänderungen befasst. Den Wissenschaftspreis der gleichen Stiftung erhielt Dr. med. Jelena-Rima Templin-Ghadri für ihre klinischen und wissenschaftlichen Errungenschaften auf dem Gebiet des Takotsubo-Syndroms, dem «Syndrom der gebrochenen Frauenherzen». Der IBM Research Forschungspreis wurde dieses Jahr zum ersten Mal verliehen – zu gleichen Teilen an Dr. Mauro del Ben und Dr. Ralph Koitz für Ihre Doktorarbeiten in theoretischer Chemie.

Jahrespreisträgerinnen und Jahrespreisträger der Fakultäten  

Die Jahrespreise der Fakultäten 2017 erhielten Nadine Ueberschaer-Kessler (Theologische Fakultät), Elisa Ravasi (Rechtswissenschaftliche Fakultät), Miriam Rinawi (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät), Martin Reiner (Medizinische Fakultät), Iris M. Hüsler (Vetsuisse-Fakultät), Evelyne Zürcher und Jingchun Liu (Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät) sowie Mirco Melone (Philosophie Fakultät).

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