Navigation auf uzh.ch
184 Jahre ist es her, seit die Universität Zürich gegründet worden ist. Ihren Geburtstag, den Dies academicus, feierte sie dieses Jahr mit zahlreichen Gästen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur. Im Zentrum des Festakts stand die Verleihung der Ehrendoktorwürde an sieben Persönlichkeiten. Den Festauftakt machten Silvia Steiner, Regierungsrätin und Bildungsdirektorin des Kantons Zürich, und Michael Hengartner, Rektor der UZH.
Silvia Steiner präsentierte in ihrer Rede drei Thesen. Zunächst behandelte sie die oft gehörte Forderung, der Staat solle das Studienangebot beeinflussen. Steiner plädierte für eine freie Studienwahl und betonte, dass diese zu den grössten bildungspolitischen Errungenschaften der Schweiz gehöre. In ihrer zweiten These unterstrich sie die Bedeutung einer international ausgerichteten Universität. Die letzte These zielte schliesslich auf die Öffnung und Vernetzung der Hochschule ab. Laut Silvia Steiner müsse eine Universität in jeder Hinsicht vernetzt sein und stehe mitten in der Gesellschaft. Sie nannte gleich mehrere Forschungsthemen als Beispiel für die Nähe der UZH zur Öffentlichkeit. Von einer «Abschottung im Elfenbeinturm» könne im Falle der UZH nicht die Rede sein.
Rektor Michael Hengartner zog für das vergangene Jahr eine positive Bilanz: Die UZH habe sich in vielen Bereichen weiterentwickelt. Während sich die Studierendenzahlen 2016 nach wie vor auf stabil hohem Niveau bewegten, konnten hinsichtlich der Betreuungsverhältnisse sichtbare Verbesserungen festgestellt werden. Das sei erfreulich, genauso wie der wachsende Anteil der Doktoratsstudierenden. Auch bei den Drittmitteln zeige sich ein langfristiger Wachstumstrend. Die Drittmittelfinanzierung ermögliche es, wichtige Forschungsfelder gezielt auszubauen und leiste einen bedeutenden Beitrag zur Nachwuchsförderung. Nicht zuletzt seien zusätzliche Mittel auch im internationalen Wettbewerb der Hochschulen von zentraler Bedeutung.
Michael Hengartner unterstrich den wichtigen Leistungsauftrag der UZH für das Schweizer Bildungssystem. Dank innovativer Kooperationen – etwa in der Humanmedizin – könne man dem Bedarf nach zusätzlichen Ausbildungsplätzen für angehende Ärztinnen und Ärzte Rechnung tragen. Eine weitere zentrale Aufgabe der UZH sei auch der Dialog mit der Öffentlichkeit. Hier könne man beobachten, dass sich die Bürgerbeteiligung an wissenschaftlicher Forschung zunehmender Beliebtheit erfreue. Die «League of European Research Universities» (LERU) habe letztes Jahr Empfehlungen formuliert, wie Citizen Science am besten gelingen könne. Ausgearbeitet wurden die Guidelines massgeblich an der UZH.
Die UZH ernannte zwei Ehrendoktorinnen und fünf Ehrendoktoren:
Die Erweiterte Universitätsleitung ernannte Dr. Thomas Wagner auf Antrag des Rektors zum Ständigen Ehrengast der Universität Zürich. Damit würdigte die UZH seine grossen Verdienste als Gründungsmitglied und langjähriger Präsident der Stiftung für Kleintiere der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich. Seinem ausserordentlichen Engagement sei es zu verdanken, dass sich die Stiftung für Kleintiere in kurzer Zeit erfolgreich entwickelt habe und wiederholt namhafte Beiträge an die Kleintierklinik leisten konnte.
Der diesjährige Credit Suisse Award for Best Teaching ging an Prof. Greta Patzke, Professorin für Anorganische Chemie an der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät. Sie erhielt den Preis für ihre inspirierende Lehre, die Studierende zur selbständigen Auseinandersetzung mit der anorganischen Chemie auch ausserhalb des zu lernenden Stoffes motiviert.
Das Forschungsstipendium der Walter und Gertrud Siegenthaler Stiftung ging an Dr. med. Flurin Cathomas, der sich mit den Wechselwirkungen zwischen psychosozialem Stress, dem Immunsystem und depressions-relevanten Verhaltensänderungen befasst. Den Wissenschaftspreis der gleichen Stiftung erhielt Dr. med. Jelena-Rima Templin-Ghadri für ihre klinischen und wissenschaftlichen Errungenschaften auf dem Gebiet des Takotsubo-Syndroms, dem «Syndrom der gebrochenen Frauenherzen». Der IBM Research Forschungspreis wurde dieses Jahr zum ersten Mal verliehen – zu gleichen Teilen an Dr. Mauro del Ben und Dr. Ralph Koitz für Ihre Doktorarbeiten in theoretischer Chemie.
Die Jahrespreise der Fakultäten 2017 erhielten Nadine Ueberschaer-Kessler (Theologische Fakultät), Elisa Ravasi (Rechtswissenschaftliche Fakultät), Miriam Rinawi (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät), Martin Reiner (Medizinische Fakultät), Iris M. Hüsler (Vetsuisse-Fakultät), Evelyne Zürcher und Jingchun Liu (Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät) sowie Mirco Melone (Philosophie Fakultät).