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Im Februar 2013 bewilligte der Kantonsrat 195 Millionen Franken für die 5. Bauetappe am Standort Irchel der Universität Zürich (UZI 5), den Neubau von Laborgebäuden für das Institut der Chemie. Die Kosten wurden aufgrund von Erfahrungen aus den Bauten der ersten vier Etappen der Universität Zürich-Irchel, anhand von Richtofferten sowie einem Vergleich mit ähnlichen Bauten der ETH ermittelt. Für die Kosten wurde ein Kostendach festgelegt. Das Projekt wurde in der Folge schrittweise weiterentwickelt.
Im Projektverlauf zeigte sich, dass die hohen Anforderungen der Fachdisziplin Chemie an die Laborfläche eine Ausweitung der technischen Installationen nötig machen. Der Regierungsrat beantragt daher beim Kantonsrat einen neuen Kredit von 55,4 Mio. Franken für ein Erweiterungsprojekt, wie er heute bekanntgab.
Würde der Kredit im Lauf des ersten Quartals 2018 bewilligt, könnte das Projekt ohne Unterbruch an die laufenden Bauarbeiten anschliessen und dadurch kostengünstig realisiert werden. Die Bauzeit verlängert sich mit Realisierung des Erweiterungsprojektes nur um ein halbes Jahr, so dass die geplante Inbetriebnahme Mitte 2021 erfolgen kann. Eine spätere Umsetzung würde zu erheblichen Mehrkosten führen.
Herr Hengartner, warum ist der Kredit für das in Bau befindliche Chemiegebäude nötig?
Michael Hengartner: Seit der Genehmigung des Objektkredits im Jahr 2013 wurde das Projekt wesentlich weiterentwickelt. Die Bedürfnisse der UZH wurden genauer definiert. Dabei zeigte sich, dass die hohen Anforderungen der Fachdisziplin Chemie an die Laborfläche eine Ausweitung der technischen Installationen nötig macht. Zudem hat an der UZH die Zahl der Studierenden der Chemie und Biologie in den letzten Jahren um 40 Prozent zugenommen. Diese Entwicklungen waren im bisherigen Kostendach noch nicht berücksichtigt.
Was soll zusätzlich gebaut werden?
Michael Hengartner: Das Zusatzprojekt umfasst insbesondere folgende bauliche Massnahmen: ein zusätzliches Laborgeschoss, einen Ausbau von zusätzlichen Laborflächen und ein eigenständiges Gebäude für das Hochdrucklabor. Die Geschossfläche wird um 4100 Quadratmeter und die Hauptnutzfläche um 6’500 Quadratmeter vergrössert. Damit können wir der höheren Studierendenzahl Rechnung tragen. Gleichzeitig werden zusätzliche Rochadeflächen für die anstehende Instandsetzung der älteren Bauten am Standort Irchel geschaffen.
Welche Bedeutung hat dieser zusätzliche Ausbau für die Chemie und für die UZH?
Michael Hengartner: Eine Erweiterung des Projekts UZI 5 ist unverzichtbar, um die grosse Nachfrage nach hochinstallierten Laborflächen für Forschende und Studierende der Chemie zu befriedigen. Es geht darum, die internationale Leistungsfähigkeit der Spitzenforschung an der Universität und auf dem Forschungsplatz Zürich sicherzustellen. Die Chemie hat eine lange Tradition an der UZH. Vier unserer zwölf Nobelpreisträger sind Chemiker. Bereits bei ihrer Gründung 1833 wurde der erste Lehrstuhl für Chemie geschaffen und ein Lehrgang für Chemie eingeführt. Die Erkenntnisse der Chemie sind grundlegend für viele Bereiche, etwa für Ernährung, Gesundheit oder die Entwicklung neuer Werkstoffe. Zudem bauen viele weitere Disziplinen wie die Biologie, Biochemie, Pharmakologie, Human- und Veterinärmedizin, Lebensmittel- Umwelt- oder Erdwissenschaften auf den Erkenntnissen der Chemie auf.
Inwiefern profitiert die Chemie an der UZH konkret vom Neubau?
Michael Hengartner: Die einzelnen Bereiche der Chemie, die seit 2014 formell fusioniert sind, aber räumlich immer noch getrennt sind, werden unter einem Dach vereint sein. Das Gebäude wird es den verschiedenen Forschungsgruppen der Chemie erlauben, Laboreinrichtungen gemeinsam zu nutzen. Der Laborausbau im Baukastensystem soll es zudem ermöglichen, die Infrastruktur flexibel am Bedarf spezifischer Forschungsprojekte auszurichten. Das Raumangebot wird sich an den Anforderungen der Forschung orientieren, nicht umgekehrt. Das Projekt UZI 5 ist zukunftsweisend – und von überragender Bedeutung für die Zukunft der UZH.