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An der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät (MNF) lehren und forschen 15 Prozent Professorinnen. Was hat sie angetrieben, und was hat ihnen auf dem Weg zur Professur geholfen? An einer Podiumsdiskussion am vergangenen Mittwoch gaben sieben Professorinnen der MNF darüber Auskunft. Die Veranstaltung wurde von der MNF und der Abteilung Gleichstellung organisiert.
Der Dekan der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät Michael Schaepman führte durch den Abend und begrüsste zuerst Laure Saint-Raymond, Mathematikerin und Hedi Fritz-Niggli Gastprofessorin an der UZH. Saint-Raymond gab einen kurzen und lebhaften Einblick in ihre Forschung zur Boltzmann Gleichung, die die statistische Verteilung von Teilchen beschreibt.
Anschliessend diskutierten die Professorinnen Madhavi Krishnan (Physikalische Chemie), Laura Baudis (Astroteilchenphysik), Laure Saint-Raymond (Mathematik), Ravit Helled (Astrophysik), Anna Beliakova (Mathematik), Karin Schwiter (Wirtschaftsgeographie) sowie Hanna Kokko (Entwicklungsbiologie) über ihre Laufbahn.
Alle Teilnehmerinnen waren sich in einem Punkt einig: Man könne eine Professur nicht planen. Entscheidend sei vielmehr, das zu machen, wofür man leidenschaftlich brenne. Dazu gehöre, sich selbst und den gewählten Weg nicht in Frage zu stellen. So sei auch die Kombination von Karriere und Familie für sie selbstverständlich gewesen, machten einige Podiumsteilnehmerinnen klar. Etwas anderes sei ihnen gar nie in den Sinn gekommen. Saint-Raymond mit ihren sechs Kindern ist dafür wohl das eindrücklichste Beispiel.
Mit der Frage von Dekan Schaepman, ob sie sich selber als Vorbilder wahrnähmen, tat sich die Gruppe etwas schwer. Viel eher sähen sie sich als Wissenschaftlerin und als Mensch, erklärten die Professorinnen. Für sie selber seien männliche wie weibliche Vorbilder mit all ihren Stärken, Schwächen, Erfolgen und Niederlagen wichtig. Trotzdem räumten die meisten ein, sie hätten mehr oder weniger unfreiwillig eben doch eine Art Vorbildfunktion inne. Daraus ergebe sich auch eine Verantwortung, junge Frauen dazu zu motivieren, es ihnen gleichzutun.
Motivation war denn auch das Schlagwort auf die Frage, was sich ändern müsse, damit mehr Frauen in Mathematik und Naturwissenschaften erfolgreich Karriere machen würden. Motivation solle schon früh beginnen, war man sich einig. Kinder bereits im Primarschulalter in naturwissenschaftlichen Fächern zu unterrichten, sei notwendig, um möglichst früh ihr Interesse zu wecken. Denn Leidenschaft und Interesse, Glauben an sich selbst und die Möglichkeit, etwas zu bewirken, seien unabdingbar für den Erfolg.