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Forschende der Universität Zürich haben nun untersucht, wie der Mehltau auf Triticale überspringen konnte. Sie haben dazu in ganz Europa Proben infizierter Getreidefelder gesammelt und die genomische Erbinformation verschiedener Mehltau-Formen untersucht. Das Erbgut (Genom) der Erreger, die Triticale, Roggen und Weizen befallen, wurde daraufhin bioinformatisch verglichen. Dabei zeigte sich, dass der neue Triticale-Pilz ein Hybrid der auf Weizen und Roggen spezialisierten Varianten ist: 12,5 Prozent des Genoms ist identisch mit DNS-Sequenzen aus der auf Roggen spezialisierten Form, während 87,5 Prozent von der auf Weizen spezialisierten stammen.
Ein Hybrid aus zwei Mehltau-Varianten,
die auf zwei verschiedene Wirtspflanzen spezialisiert sind, kann also die
Kreuzung aus beiden Wirtspflanzen infizieren. Die Studie zeigt damit, auf
welche Art sich Mehltau co-evolutiv an neue Wirtspflanzen anpassen und deren
Resistenz knacken kann. Weiter geht aus der Untersuchung hervor, dass dieser
kürzlich erfolgte evolutive Vorgang nicht ein einmaliges Ereignis war. Bereits
vor etwa 10'000 Jahren hat der Mehltau die Resistenz des damals relativ neuen
Brotweizens auf dieselbe Art überwunden. «Für die Behandlung und die Prävention
von Pflanzenkrankheiten sind diese Resultate von grosser Bedeutung. Je mehr man
über die evolutiven Mechanismen des Mehltaus weiss, desto besser kann man die
Resistenz neuer Kulturpflanzen gegen den Krankheitserreger bewahren», erklärt
Thomas Wicker vom Institut für Pflanzenbiologie der Universität Zürich.
Literatur
:
Fabrizio Menardo, Coraline R Praz, Stefan Wyder, Roi
Ben-David, Salim Bourras, Hiromi Matsumae, Kaitlin E McNally, Francis Parlange,
Andrea Riba, Stefan Roffler, Luisa K Schaefer, Kentaro K Shimizu, Luca Valenti,
Helen Zbinden, Thomas Wicker& Beat Keller. Hybridization of
powdery mildew strains gives raise to pathogens on novel agricultural crop
species. Nature Genetics, 11. Januar 2016. Doi: 10.1038/ng.3485.