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«What people do for money» lautet das Thema der diesjährigen Kunstbiennale «Manifesta» die vom 11. Juni bis 18. September in Zürich stattfindet. Als einer der bedeutendsten Anlässe der internationalen Kunstwelt macht die «Manifesta» jedes Mal in einer anderen europäischen Stadt halt. In Zürich will Kurator Christian Jankowsky dieses Jahr verschiedene Arbeits- und Berufsfelder und ihr Verhältnis zur Kunst untersuchen.
Die Universität Zürich bringt mit ihrer Ausstellung «Transactions» vom 11. Juni bis 10. Juli Kunst und Forschung in einen Dialog. «An der UZH forschen viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu unterschiedlichen Aspekten der Fragestellung ‚What people do for Money’», erklärt Kurator Michael Hiltbrunner, der gemeinsam mit Katharina Weikl vom Graduate Campus der UZH die Ausstellung und das Begleitprogramm konzipiert. In welchen Beziehungen steht Arbeit zu Geld oder zur Gerechtigkeit? Welchen Einfluss hat sie auf das Glück oder die Gesundheit des einzelnen? «Wir wollen aufzeigen, wie Künstlerinnen und Wissenschaftler mit ihren je eigenen Methoden an diese Fragestellungen herangehen und damit das Publikum anregen, neue Verbindungen und Betrachtungsweisen zu finden», so Hiltbrunner.
«Transactions » bringt rund 15 künstlerische Positionen aus den unterschiedlichsten Sparten wie Video, Installationen oder Fotografie mit ebenso vielen Forschungsarbeiten zusammen. In Beziehung gesetzt wird zum Beispiel die Forschung des Ethnologen Stephan Leins über Wirtschaftsanalysten mit der künstlerische Annäherung an Rituale von Finanzmanagern durch die in Los Angeles wohnhafte Künstlerin Julika Rudelius.
Zu einem Live-Experiment lädt das Institut für Banking and Finance, an dem die Besucherinnen und Besucher in der Ausstellung die Frage beantworten können: «And what do YOU do for money?». Verschiedene Künstlerinnen und Künstler werden spezifisch für die Ausstellung Werke erarbeiten, so zum Beispiel der Klangkünstler Fritz Hauser. «Er ist bereits intensiv daran, in den verschiedenen Laboren und Forschungsstätten der UZH Geräusche zu sammeln, die bei der Arbeit von Wissenschaftlern entstehen», erklärt Katharina Weikl. «Sein Konzert und die Klanginstallation werden ein besonderes Erlebnis.»
Das Projekt wurde vom Graduate Campus der UZH initiiert und von der Stiftung Mercator Schweiz grosszügig unterstützt. Deshalb stehen in der Ausstellung Projekte von Nachwuchsforschenden im Vordergrund. Katharina Weikl sieht in den Arbeitsweisen von Künstlern und Wissenschaftlerinnen starke Berührungspunkte: Weder Kunst noch Wissenschaft mache man vor allem des Geldes willen, ist sie überzeugt: «Forschende wie Kunstschaffende treibt eine grosse Selbstmotivation an. Die Karriereaussichten sind ja in beiden Fällen schwer kalkulierbar.»
«Transactions» wird begleitet von einer Reihe von Veranstaltungen, von der Filmvorführung, über Konzerte und Performances bis zu Diskussionen. Sie sollen die Ausstellung erweitern und die darin angesprochenen Themen vertiefen. Die Künstlergasse 12, die stadtseitige Terrasse vor dem UZH-Hauptgebäude soll zudem während der Dauer der Ausstellung zu einem Treffpunkt mit Verpflegung, Musik und Aussenbühne werden. «Uns ist es ein grosses Anliegen, ein breites Publikum anzusprechen», sagt Weikl. An den Wochenenden ist deshalb ein familienfreundliches Programm geplant und mit dem Wasserbecken auf der Künstlergasse 12 steht sogar schon ein grosses Planschbecken bereit. «Wir werden auch Handtücher bereit legen», verspricht Weikl.
Die Universität bietet auch anderen Parallel-Events der Manifesta 11 Gastrecht und wird so zu einem eigentlichen Hot-Spot der Parallel Events. Der Künstler Simon Heusser baut auf dem Dach der Mensa eine begehbare Klanginstallation, in welcher er eine Performance zusammen mit dem Musikpionier Bruno Spoerri zeigt. Das Schweizerische Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA) hält seine Veranstaltungsreihe «Cash and the canon» an der Künstlergasse 12 ab und das Übersetzerhaus Looren präsentiert eine Live-Übersetzungs-Session mit Irma Wehrli-Rudin.