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Zu Beginn regnete es Geld, gefälschte «Money-Festa»-Noten mit dem Portrait von Kurator Christian Jankowski darauf. «What people do for money – some joint ventures»: Unter diesem Titel lud Jankowski in Zürich Künstlerinnen und Künstler ein, gemeinsam mit Berufsleuten Projekte zu entwickeln, die nun in den kommenden 100 Tagen an den Ausstellungsorten der Manifesta, aber auch verstreut in der ganzen Stadt, zu sehen sein werden.
Er führe sozusagen ein joint venture mit sich selber, sagte Bundesrat Alain Berset in seiner Begrüssungsansprache. Als Innenminister ist er sowohl für die Kultur, als auch für die Lebensmittelsicherheit und das Veterinärwesen zuständig. Zwei Welten, die sich in der Zusammenarbeit des belgischen Künstlers Guillaume Bjil mit der Hunde-Stylistin Jacqueline Meier treffen.
Wie wohl ein joint venture eines Künstlers oder eine Künstlerin mit einem Politiker, einer Politikerin aussehen würde, fragte sich Stadtpräsidentin Corine Mauch. Würde dabei etwa eine Strassenlampe herauskommen, die oben möglichst hell leuchte, unten aber von den Hunden angepinkelt werde? Oder eher ein leerer Schiffscontainer, der alle Erwartungen und Wünsche aufnehme, die an Exekutivpolitiker herangetragen werden?
Überraschung sei für sie das spannendste Element der Kunst, erklärte Mauch. Überraschend war für Jankowski der Geldregen zu Beginn, Improvisation erhob er zum Leitthema seiner Begrüssung. Improvisieren musste er auch bei der geplanten Schlüsselübergabe. Denn der Schlüssel steckte während der Feier noch im zürcherischen Feierabendverkehr fest. So erhielt Corine Mauch als Ersatz ein «Grabber» – Greifer – genanntes Werkzeug, mit dem sich bequem allerlei von der Strasse auflesen lässt. Sei dies Abfall oder seien es Geldnoten.