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Neues UZH Magazin

Krieg und Terror

Ob Krieg in Syrien oder Terror in Frankreich und anderswo. Gewalt beschäftigt uns tagtäglich. Das Dossier im aktuellen UZH Magazin zeigt, wie sich Gewalt äussert und wie wir damit umgehen können.
Roger Nickl und Thomas Gull

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Die obere Mensa im UZH Zentrum und die Mensa am Standort Irchel wurden während des Sommers umgebaut und präsentieren sich in einem frischen Design. Neu verfügen sie je über ein zweistöckiges Salat- und Gemüsebuffet.
Das neue UZH Magazin beleuchtet die Forschung an der Universität Zürich zum Thema Krieg und Gewalt.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der UZH beschäftigen sich mit verschiedenen Formen von Gewalt und sie denken darüber nach, was man dagegen tun kann und wie den Opfern geholfen werden könnte. Das neue UZH Magazin mit einem Dossier zum Thema «Krieg und Terror. Wie wir mit Gewalt umgehen» beleuchtet ihre Arbeit.

Opfer von Kriegen, die als Flüchtlinge in die Schweiz kommen, brauchen nicht nur materielle Hilfe, sondern oftmals auch psychologische Unterstützung. Viele Menschen aus Konfliktgebieten sind traumatisiert. Diese seelischen Wunden belasten ihr Leben auch bei uns und erschweren die Integration. Im Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer des Universitätsspitals Zürich wird ihnen geholfen, die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten.

Dass Kriegsgeschädigte als Opfer wahrgenommen werden, ist gar nicht selbstverständlich, wie Svenja Goltermann deutlich macht. Die Historikerin hat untersucht, wie sich der Opferbegriff im Zusammenhang mit Kriegen in den vergangenen 150 Jahren allmählich etabliert hat.

In Europa beschäftigen uns die Flüchtlinge, die ihr Land verlassen haben und zu uns kommen. Weit grösser ist die Zahl jener Menschen, die durch Bürgerkriege vertrieben wurden, jedoch weiterhin in ihrem eigenen Land leben. Wie es solchen Binnenflüchtlingen ergeht, hat der Politgeograf Stefan Hochleithner im Ostkongo untersucht. Seine erschütternde Diagnose: Viele der intern Vertriebenen verdingen sich aus Not bei jenen Milizen, vor denen sie aus ihren Dörfern geflüchtet sind.

Andernorts schliessen sich vor allem junge Menschen freiwillig gewaltbereiten Gruppierungen wie dem sogenannten Islamischen Staat an. Verführt werden sie durch grandiose Versprechungen der Kriegspropaganda. Die forensische Psychologin Henriette Haas analysiert solche Mechanismen der Verführung und zeigt, dass diese stets denselben Mustern folgen, von Schillers Reiterlied über die Nazis bis zu den Dschihadisten heute.

Die Gotteskrieger töten im Namen Allahs. Bei näherem Hinsehen erkennt man jedoch, dass religiöse Argumente nur eine dürftige Bemäntelung von Gewalt liefern. Verübt wird sie oft aus ganz anderen Motiven. Gewalt sei viel älter als Religion, sagt der reformierte Theologe Konrad Schmid im Interview. Er sieht keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Religion und Gewalt.

Die Verbindung des Islam mit islamistischen Gewalttaten hat in Europa hitzige politische Diskussionen ausgelöst. Diese verstellen den Blick auf das tiefer liegende Problem der Integration der Muslime in die offenen und säkularen Gesellschaften Europas. Im grossen Interview erklären Islamwissenschaftler Ulrich Rudolph und Religionswissenschaftler Christoph Uehlinger, wie Muslime in der Schweiz besser integriert werden könnten.