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Als Nutzer des Akademischen Sportverbunds Zürich (ASVZ) kann man sich glücklich schätzen. Ein vielfältiges Sportangebot mit sage und schreibe über 120 Sportarten wartet auf Studierende, Mitarbeitende und Alumni der Zürcher Hochschulen. Und dieses Angebot wird rege genutzt. Wie die 2015 schweizweit durchgeführte Hochschulsportbefragung ergab, sind die Zürcher Hochschulangehörigen im Vergleich zur gleichaltrigen Schweizer Bevölkerung überdurchschnittlich sportlich.
Mehr als 80 Prozent der ASVZ-Nutzer trainieren jede Woche, 56 Prozent davon sogar mindestens drei Stunden. 81 Prozent würden sogar noch mehr Sport treiben, falls sie mehr Zeit dazu hätten. Motiviert werden sie durch den Wunsch, fit zu sein und etwas für die Gesundheit zu tun. Demgegenüber spielen Geselligkeits- oder Leistungsmotive – insbesondere bei den Mitarbeitenden – nur eine untergeordnete Rolle. Nur gerade vier Prozent der ASVZ-Berechtigten treiben – weder im ASVZ, noch sonst – kaum oder keinen Sport. Zu wenig Zeit, kein Interesse und mangelnder Spass am Sport werden als Gründe genannt.
Die mit Abstand beliebtesten Angebote im ASVZ sind das individuelle Kraft-/Cardio-Training sowie Group Fitness- und BodyMind-Angebote. Dabei unterscheiden sich Frauen und Männer sehr in den von ihnen favorisierten Sportarten. Während Frauen viel häufiger Group Fitness- oder BodyMind-Angebote wie Muscle Pump, Body Combat, Yoga und Pilates oder Angebote aus dem Bereich Tanz besuchen, steht bei den Männern das individuelle Krafttraining im Vordergrund. Aber auch Spiele sind bei Männern sehr beliebt.
Besonders geschätzt werden von allen die gute Erreichbarkeit der Sportstätten, die tiefen Kosten und die Qualität sowie die Vielfalt der Sportangebote. Einzig die Belegungsdichte der Sporträume, die Schalteröffnungszeiten, gewisse Anmeldemodalitäten und die Qualität einiger Anlagen gaben Anlass zur Kritik.
Für das Gelingen der wöchentlich 660 Lektionen sowie den jährlich 1‘000 Ausbildungskursen und 150 Ausbildungslagern sorgen rund 1‘000 Trainingsleiterinnen und Trainingsleiter. Es sind diese Menschen hinter dem ASVZ, die zu seiner Beliebtheit beitragen. Sie leben vor, wie wichtig Sport für den Ausgleich und die Gesundheit ist und begeistern für ihre Sportart. Exemplarisch für alle Trainingsleiterinnen und Trainingsleiter stellen wir drei von ihnen vor.
Angefangen hat es 1999 mit dem «Kondi». Patrik Noser (42) erinnert sich noch gut an seine erste Trainingsstunde und das ungewohnte Gefühl, als so viele Menschen in der grossen Halle genau das nachmachten, was er vormachte. Auch wenn es von aussen einfach aussieht: Der Trainingsleiter muss konzentriert sein, um die Choreografie einzuhalten und gleichzeitig die Freude an der Bewegung weitergeben. Mittlerweile unterrichtet der ausgebildete Sportlehrer auch Yoga oder Pilates und ist in der Sportberatung tätig. Wieder geht es um Konzentration und Achtsamkeit. Das vermittelt er in seinen Kursen durch seine Sprache und Gestik. Klare und genaue Anweisungen sind ihm besonders wichtig.
Kersten Williams ist seit etwa 30 Jahren Trainingsleiterin beim ASVZ. Die sportliche und agile 56-Jährige hat früher Konditionstraining und Krafttraining erteilt. Heute findet man sie eher in den Trainingsräumen für T-Bow-Workout oder T-Bow-Balance Pump. Nach einer Weiterbildung zur medizinischen Trainingstherapeutin berät sie heute auch diejenigen, die aus Krankheitsgründen nur eingeschränkt trainieren können oder dürfen. «Studierende, die trotz einer Krebsbehandlung wieder Sport treiben möchten, benötigen besonderen Zuspruch und individuelle Beratung», sagt Kersten Williams.
Sie findet es sehr wichtig, dass Sport möglichst vielseitig betrieben wird und den Körper und den Geist auf allen Ebenen stimuliert. «Manchmal beobachte ich Kursteilnehmende, die obsessiv und aus übertriebenem Ehrgeiz das Training zur Qual werden lassen. «Damit schaden sie sich selbst».
Seit Herbst 1990 ist Urs Spieser (54) Trainingsleiter im Bereich Selbstverteidigung. Sein Fachgebiet ist Ju-Jitsu. Diese «sanfte Kunst» ist eine der ältesten japanischen Kampfkünste. Als waffenlose Verteidigung beinhaltet sie auch Karate- sowie Kung-Fu-Elemente und vereint Effizienz und Verhältnismässigkeit mit dem Prinzip, grösstmögliche Wirkung unter kleinstmöglichem Einsatz zu erzielen – insbesondere bei Bedrohungssituationen.
Urs Spieser ist zufrieden, wenn seine Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer erkennen, dass der Sinn und das Ziel der Kampfkunst nicht der gesuchte Kampf ist. «Zu Ju-Jitsu gehört der Respekt gegenüber anderen, Achtung im Umgang mit den Mitmenschen und Handeln zum Wohle aller», erklärt Spieser. Sein Anspruch: Aufrichtigkeit und Zivilcourage zu stärken.