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Die Summe von 30'000 Franken des Vontobel-Preises für Alter(n)sforschung verteilt sich dieses Jahr gleichermassen auf drei herausragende Arbeiten. Saoussen Ben Halima und Lawrence Rajendran, beide am Institut für Regenerative Medizin der Universität Zürich tätig, erhalten einen mit 10'000 Franken dotierten Preis. Die Jury würdigt die zwei Wissenschaftler für ihre Arbeit im Zusammenhang mit der Alzheimer-Erkrankung. Sie können erstmals zeigen, wie die Funktion von Enzymen ohne negative Nebenwirkungen beeinflusst werden kann. Die Arbeit der UZH-Forscher ist beispielhaft für ihre Kombination verschiedenster Methoden von Molekularmodellierungen über kinetische, biochemische, zellbiologische, molekularbiologische bis hin zu genetischen Studien und Zellexperimenten.
Einen ebenso mit 10'000 Franken versehenen Preis erhält Nathan Theill, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Psychiatrischen Universitätsklinik und an der Universität Zürich. Er zeig in einer Stichprobe von über 45'000 älteren Personen, dass es mithilfe eines professionellen Pflegeumfelds möglich ist, den Gesundheitszustand in den letzten zwei Lebensjahren zu stabilisieren. Nathan Theills Forschungsarbeit ist einerseits exemplarisch für die Nutzung eines weltweit einzigartigen, riesigen längsschnittlichen Datenpools. Ausserdem besticht sie durch ihre methodische Rigorosität und Originalität im Umgang mit Längsschnittdaten. Laut Jury überzeugt die Arbeit darüber hinaus in der Ausrichtung ihrer Fragestellung darauf, welche Pflegemassnahmen bis ins hohe Alter und am Lebensende die Lebensqualität aufrechterhalten können.
Die dritte Auszeichnung erzielt die Forschungsarbeit von Sascha Zuber. Der Doktorand des Laboratoire de Vieillissement Cognitif des Psychologischen Instituts der Universität Genf zeigt darin Folgendes: Aktiviert man bei Personen um 65 Jahre negative Altersstereotype – etwa Vergesslichkeit – zeigt sich bei ihnen effektiv eine markant verringerte geistige Leistung. In der gleichen Arbeit kann Sascha Zuber allerdings auch belegen, dass die Leistung älterer Personen sich gerade nicht von jener jüngerer Personen unterscheidet, sobald diese negativen Vergesslichkeitsstereotype vermieden werden. Sascha Zubers Arbeit zeigt laut Jury eindrücklich, wie zentral der Einfluss von gesellschaftlichen Umweltfaktoren auf die persönliche Leistung ist.