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Der Europäische Forschungsrat (ERC) in Brüssel fördert drei talentierte Wissenschaftler der Universität Zürich mit je einem Consolidator Grant. Schweizweit haben 22 Forschende erfolgreich einen ERC Consolidator Grant eingeworben. Consolidator Grants fördern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ab sieben bis zu zwölf Jahren nach der Promotion, wenn sie bereits vielversprechende wissenschaftliche Erfolge nachweisen können. Die drei erfolgreichen Forschungsprojekte werden mit je rund zwei Millionen Euro unterstützt.
Madhavi Krishnan, Professorin am Institut für Chemie, erforscht Materie im Nanobereich. Sie hat ein System entwickelt, das es erlaubt, einzelne grosse Moleküle und winzige Materieteilchen bei Raumtemperatur über längere Zeit in Flüssigkeiten einzufangen, um die Dynamik ihrer individuellen physikalischen Eigenschaften zu erforschen. Mit ihrem Förderungsprojekt will die Wissenschaftlerin die elektrische Ladung und 3D-Struktur einzelner Makromoleküle in gelöster Form hochpräzise und in Echtzeit messen. Madhavi Krishnans Forschungsprojekt soll fundamental neue Einsichten in die Physik von Biomolekülen liefern. Ausserdem schaffen ihre Methoden die Basis für äusserst präzise und sensitive biomedizinische Sensoren für neuartige Screening- und Detektionsverfahren, die beinahe identische Biomoleküle unterscheiden können.
Welche Mechanismen im menschlichen Gehirn sind dafür verantwortlich, dass wir unsere Entscheidungen und Handlungen im Umgang mit anderen Menschen kontrollieren können? Dieser Leitfrage folgt das Projekt von Christian Ruff, Professor am Department of Economics. Seine Gruppe wird einen einzigartigen Multimethodenansatz verwenden, der die computergestützte Modellierung sozialer Entscheidungen mit neuen Kombinationen von Hirnstimulation und Neuroimaging verbindet.
Dabei soll eine biologische Basis für individuelle Verhaltensunterschiede gefunden werden, um ökonomische Modelle unseres Sozialverhaltens zu verbessern und dereinst Menschen mit psychiatrischen Krankheiten im Sozialverhalten besser helfen zu können.
Netzwerke aus künstlichen, also neuromorphen, Neuronen so zu konfigurieren, dass sie bestimmte Aufgaben ausführen können, liegt Giacomo Indiveris Forschungsarbeit zugrunde. Der Professor am Institut für Neuroinformatik wird in seinem Projekt neuartige Mikroprozessoren, Programmier-methoden und intelligente Robotiksysteme für neuromorphe kognitive Agenten entwickeln. Diese Agenten, die gewissermassen Geist, Hirn und Körper simulieren, sollen fähig sein, schwierige Aufgaben in Echtzeit zu verbarbeiten. Eine zukünftige mögliche Anwendung dieser Agenten könnte etwa die Steuerung autonomer Roboter sein.