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UZH verleiht an ihrem Geburtstag acht Ehrendoktortitel

Bundespräsident Johann Schneider-Ammann unterstrich an der jährlichen Gründungsfeier der Universität Zürich die Notwendigkeit eines offenen Forschungsstandortes Schweiz. Acht herausragende Persönlichkeiten erhielten am Dies academicus die Ehrendoktorwürde – darunter Prof. Karl Friston für seine Methoden zur Analyse des menschlichen Gehirns, Ernst Michael Kistler für seinen Einsatz für den Vogel- und Naturschutz im Kanton Zürich, Prof. Warner Schaie für seine Studien des gesunden Alterns und Dr. Claudia Schoch für ihre journalistische Arbeit.

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Der Rekor Michael O. Hengartner mit Ehrendoktorinnen und Ehrendoktoren (von links): Prof. em Dagmar Coester-Waltjen, Michael Hengartner (Rektor UZH), Dr. Claudia Schoch, Prof. em. Reihnhold Ganz. Hintere Reihe (von links): Pfarrer Heinrich Rusterholz, Ernst Michael Kistler, Prof. Dr. K. Warner Schaie, Prof. Tuomas Sandholm, Prof. Karl Friston. (Bild: ©Frabk Brüderli)

Hoher Besuch bei der Geburtstagsfeier der Universität Zürich: Bundespräsident Johann Schneider-Ammann hielt anlässlich des 183. Dies academicus seit Gründung der Universität die Festrede. Er unterstrich, dass der Wissensstandort Schweiz durch internationale Vernetzung auch für den Wirtschaftsstandort Schweiz wichtig ist. «Es braucht Ihre starke Unterstützung, um die Offenheit des Standorts Schweiz zu verteidigen», appellierte der Vorsteher des Eidgenössischen Departments für Wirtschaft, Bildung und Forschung an die Bildungsinstitutionen. Er betonte die Wichtigkeit des unternehmerischen Geistes auch in den Bildungsinstitutionen, um flexibler auf die Anforderungen der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes reagieren zu können. «Schliesslich wollen wir jeder und jedem in der Schweiz Perspektiven auf eine gute Bildung und Ausbildung geben und darauf basierend auf einen Arbeitsplatz», erklärte der Bundesrat.

Die UZH ist gut auf Kurs

Rektor Michael Hengartner seinerseits blickte auf ein dynamisches Jahr der Universität Zürich zurück: «Wir sind gut auf Kurs.» 2015 verzeichnete die UZH mehr Masterstudierende und erstmals über 5'000 Doktorierende. Sie gilt weltweit als attraktive Adresse für Top-Forschung: Mehrere prestigeträchtige ERC-Grants wurden gewonnen und der Schweizerische Nationalfonds (SNF) finanzierte elf Förderungsprofessuren. Gleichzeitig sollen bauliche Massnahmen mehr Fläche und Freiräume für die Weiterentwicklung von Forschung und Lehre schaffen: Im Berichtsjahr erteilte der Kanton Zürich die Baubewilligung für die fünfte Bauetappe am Irchel und auf dem Balgrist wurde im Dezember das institutsübergreifende Forschungszentrum für muskuloskelettale Medizin eröffnet. Als sehr wichtig erachtet die UZH Kooperationen mit nationalen und internationalen Partnern. «Wir sind stolz auf unsere starke Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, die ein Gewinn für beide Seiten darstellt. Dabei müssen wir aber die Freiheit von Forschung und Lehre garantieren und transparent sein. Glaubwürdigkeit ist für uns als Universität essenziell», erklärte Michael Hengartner.

Bessere Karriereperspektiven dank Assistenzprofessuren

Auf die Bedürfnisse des akademischen Nachwuchses der UZH ging Georg Winterberger in seiner Videobotschaft direkt aus Myanmar ein, wo er ethnologische Forschungen betreibt. Der Co-Präsident der Vereinigung Akademischer Mittelbau (VAUZ) verglich die beiden Karrieresysteme und regt an, dass die Schweizer Universitäten sich noch stärker für attraktive wissenschaftliche Karrieren einsetzen.

Acht Ehrendoktorinnen und Ehrendoktoren

Am Dies acadmicus wurden auch dieses Jahr Ehrendoktorinnen und Ehrendoktoren ernannt. Die Würde eines Doktors oder einer Doktorin ehrenhalber verlieh

  • die Theologische Fakultät an Pfarrer Heinrich Rusterholz für seine Verdienste um die Aufarbeitung der Flüchtlingsthematik in den Schweizer Kirchen zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Seine Studie befasste sich mit dem Wirken von Pfarrer Paul Vogt und der Christlich-Jüdische Arbeitsgemeinschaft.
  • die Rechtswissenschaftliche Fakultät an Prof. em. Dagmar Coester-Waltjen. Die Fakultät würdigt damit eine weltoffene und hochengagierte Juristin, die über Jahrzehnte zahlreiche Bereiche des nationalen und internationalen Zivilrechts und Zivilverfahrensrechts mit innovativen Arbeiten geprägt hat.
  • die Rechtswissenschaftliche Fakultät an Dr. Claudia Schoch. Die Journalistin und Juristin hat in der Neuen Zürcher Zeitung während Jahrzehnten fundiert über rechtliche Themen berichtet und damit einen wesentlichen Beitrag zum Austausch zwischen Rechtswissenschaft und Gesellschaft geleistet.
  • die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an Prof. Tuomas Sandholm, PhD für seine vielseitigen und bedeutenden wissenschaftlichen Arbeiten an der Schnittstelle von Informatik und Spieltheorie, insbesondere bezüglich des Designs elektronischer Märkte und deren praktischer Anwendung.
  • die Medizinische Fakultät an Prof. Karl Friston. Er hat Pionierarbeit zur Entwicklung mathematischer Methoden für die Analyse von Struktur und Funktion des menschlichen Gehirns auf der Basis bildgebender Verfahren geleistet. Zudem verfasste er wegweisende Studien zum Verständnis menschlicher Perzeption und Entscheidungsfindung.
  • die Medizinische Fakultät an Prof. em. Reinhold Ganz. Sie würdigt damit seine fundamentalen Beiträge zur Erforschung von Hüfterkrankungen, die heutige Behandlungskonzepte massgebend geprägt haben sowie sein kompromissloses Engagement für die Förderung einer akademischen Chirurgie.
  • die Vetsuisse-Fakultät an Ernst Michael Kistler für seine grossen Verdienste und seinen unermüdlichen Einsatz für den Vogel- und Naturschutz im Kanton Zürich. Seine engagierte Öffentlichkeitsarbeit sensibilisierte und mobilisierte für die dringenden Belange von Lebensraum und Umwelt.
  • die Philosophische Fakultät an Prof. Dr. K. Warner Schaie, dem Pionier der sozialwissenschaftlichen Längsschnittforschung des gesunden Alterns. Seine methodisch innovativen Arbeiten haben die Erforschung und die gesellschaftliche Realität des Alterns positiv beeinflusst. In den USA hat er dazu beigetragen, die gesetzliche und berufliche Altersdiskriminierung zu eliminieren.

Lehrpreis der UZH und weitere Preise

Der diesjährige Credit Suisse Award for Best Teaching geht an Prof. em. Dr. Conrad Meyer,  Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der UZH. Er erhält den Preis für seine Lehre, mit welcher er die Studierenden motiviert und auf den Leistungsnachweis vorbereitet hat. Träger des Walter Frei Preises 2015 ist Prof. Dr. med. vet. Lothar H. Wieler, der für seine Verdienste um die Erforschung bakterieller Zoonose-Erreger ausgezeichnet wird.

Das Forschungsstipendium der Walter und Gertrud Siegenthaler Stiftung geht an Dr. med. Dr. sc. nat. Erik Walter Holy, der sich derzeit mit der klinischen Forschung im Bereich des perkutanen Aortenklappenersatzes befasst. Den Wissenschaftspreis der gleichen Stiftung erhielt Prof. Dr. Dr. Maximilian Emmert für seine Arbeit auf dem Gebiet der translationalen, kardiovaskulären regenerativen Medizin.

Jahrespreise der Fakultäten 2015

Die Jahrespreise der Fakultäten 2015 erhielten Friederike Rass (Theologische Fakultät), Damiano Max Canapa (Rechtswissenschaftliche Fakultät), Anca Claudia Pana (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät), Etienne Xavier Keller (Medizinische Fakultät), Sandra Carina Frommel (Vetsuisse-Fakultät), Nicolas Battich und Thomas Stöger (Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät) sowie Pascal Germann (Philosophische Fakultät).

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