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Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik (ZRWP)

Die Schnittstellen der Religion erforschen

In welchem Verhältnis stehen Religionen zum Rest der Gesellschaft? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik (ZRWP). Morgen Dienstag feiert es mit einer öffentlichen Veranstaltung sein zehnjähriges Bestehen.
Konrad Schmid
Kirche in New York
Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen Religion und Kapitalismus ? Dies ist eine der Forschungsfragen, mit denen sich das Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik (ZRWP) befasst.

 

Spätestens seit dem 11. September 2001 gehören die Wechselwirkungen zwischen Religion, Wirtschaft und Politik zu den vordringlichsten globalen gesellschaftlichen Fragen. Diese zu erforschen hat sich das 2006 gegründete Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik (ZRWP) vorgenommen. Das ZRWP ist eine gemeinsame Einrichtung der Universitäten Zürich, Basel, Luzern, Fribourg und Lausanne sowie des Collegiums Helveticum. Kernangebot des Zentrums ist ein universitätsübergreifendes Masterprogramm, in dem gegenwärtig rund 50 Studierende eingeschrieben sind.

Die interdisziplinäre Forschung und Lehre am ZRWP vereint Religionswissenschaft, Theologie, Politikwissenschaft und Wirtschaftswissenschaft. Dabei hat sich in den vergangenen zehn Jahren eine intensive Forschungstätigkeit entfaltet – etwa zum Verhältnis von Religion und Kapitalismus, zu Fragen der religiösen Legitimation politischer Diskurse und zum religiösen Pluralismus in Europa. Ein Projekt fokussiert auf Europas Religionen und religiöse Organisationen als zivilgesellschaftliche und politische Akteure. Auch die Rolle von Religion im Film wird im Rahmen von Forschungsprojekten am ZRWP untersucht. Dabei werden auch neue Methoden zur Analyse von audiovisuellen und visuellen Medien entwickelt.

Klare Forschungsprofile

An der Universität Zürich steht das Verhältnis von Religion, Medien und Öffentlichkeit im Fokus der Forschung, in Basel das Verhältnis von Wirtschaft und Religion, in Lausanne die sozialempirische Religionsforschung und in Luzern das Verhältnis von Politik und Religion sowie das Thema Wirtschaftsethik. Seit 2013 beteiligt sich auch die Universität Fribourg mit ihren Kompetenzen in politischer Ökonomie an den Forschungsaktivitäten des ZRWP.

Die Forschungsergebnisse des ZRWP wurden unter anderem in der Buchreihe Religion – Wirtschaft – Politik veröffentlicht, die inzwischen 13 Bände umfasst. 2016 wurde zudem eine neue Zeitschrift gegründet, die als Austauschplattform von Ergebnissen vergleichbarer Arbeiten in Europa dient.

Das Thema der Wechselwirkungen zwischen Religion, Wirtschaft und Politik hat nicht an Aktualität eingebüsst. Der Start des ZRWP in seine zweite Dekade wird morgen Dienstag öffentlich gefeiert (vgl. Kasten). Dabei wird auch die langjährige Leiterin des Zentrums verabschiedet. Die Religionswissenschaftlerin Daria Pezzoli-Olgiati hat einen Ruf als Professorin an die Ludwig-Maximilians-Universität in München angenommen.