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Unsere Augen sind permanent in Bewegung. Sobald wir einen Punkt fixieren, nehmen wir optische Informationen bewusst wahr und verarbeiten sie. Sakkaden werden die schnellen Sprünge zwischen solchen Fixationspunkten genannt.
Der klinische Neurologe Christopher Kennard erforscht solche Sakkaden bei gesunden Menschen, er untersucht jedoch auch, ob sie auf beeinträchtigte Hirnfunktionen hinweisen könnten. Für seine Arbeit wurde er am vergangenen Freitag im Rahmen des jährlichen Symposiums des Zentrums für Neurowissenschaften Zürich (ZNZ) mit dem Preis der Betty und David Koetser Stiftung für Hirnforschung ausgezeichnet.
Seine Forschungsgruppe untersucht unter anderem Patienten, die an fokalen Hirnläsionen leiden. Die Neurologen wollen herausfinden, welche Hirnregionen an der Erzeugung von Sakkaden beteiligt sind. Die Forschungsgruppe versucht, die Augenbewegungen als Biomarker einzusetzen. Damit sollen neurodegenerative Krankheiten wie Parkinson oder die Huntington-Krankheit erkannt werden, bevor für die Krankheit typische Symptome auftreten. Damit eröffnet diese Forschung die Möglichkeit, solche Krankheiten frühzeitig zu behandeln.