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Mit dem Marie Heim-Vögtlin-Preis zeichnet der Schweizerische Nationalfonds jährlich herausragende wissenschaftliche Leistungen von Forscherinnen aus, die mit einem Marie Heim-Vögtlin-Beitrag gefördert wurden.
Armelle Corpet wird für ihre experimentelle Krebsforschung an der Klinik für Gynäkologie geehrt. Sie forschte von 2012 bis 2014 am UZH-Standort Schlieren und war dabei über einen Marie Heim-Vögtlin-Beitrag an der Universität Zürich angestellt. Der Schweizerische Nationalfonds fördert mit diesen Beiträgen sehr gut qualifizierte Doktorandinnen und Postdoktorandinnen, die aufgrund familiärer Betreuungspflichten oder Wohnortswechsel ihre Forschungstätigkeit unterbrechen oder reduzieren mussten.
Schwerpunkt der Forschung von Armelle Corpet war die Seneszenz, ein Mechanismus der Unterbrechung der Zellteilung, der durch zellulären Stress oder die Aktivierung eines krebsfördernden Gens ausgelöst wird. Dieser zelluläre Prozess bildet eine besonders wirksame Krebs-Barriere, indem er die Entwicklung von Tumoren verhindert.
Corpet beschäftigte sich insbesondere mit den beobachteten Veränderungen in der Organisation des Chromatins, jener dicht gepackten Struktur aus DNA und Proteinen, die den Zugang zu den Genen und ihre Aktivierung steuert. Ihre Forschungsergebnisse zeigen die wichtige Rolle zweier Proteine für die Aufrechterhaltung der Chromatinstruktur während der Seneszenz.
Nach ihrer Forschungstätigkeit am Universitätsspital Zürich hat Armelle Corpet eine feste Stelle als Hochschullehrerin an der Universität Lyon 1 erhalten. Die Anstellung entspricht einer Assistenzprofessur (50% Forschung, 50% Lehre).
Mit ihren 33 Jahren hat die Doktorin der Biologie damit bereits eine aussergewöhnliche akademische Laufbahn hinter sich. Nach ihrem Studium der Biologie und Biochemie an der Ecole Normale Supérieure in Paris bestand sie die Prüfung für das höhere Lehramt und machte im Anschluss daran ihre Masterarbeit im Bereich der Krebsforschung.
Während ihrer Promotion in Biologie an der Universität Paris VI beschäftigte sie sich mit der Stabilität des Genoms und den Regulierungsmechanismen von Chromatin. Während dieser wissenschaftlich produktiven Zeit brachte Armelle Corpet ihre ersten beiden Kinder zur Welt. Währenddessen erhielt ihr Mann eine Stelle in Zürich, und die Familie zog mit an die Limmat. Nach einer Auszeit von einigen Monaten nach der Geburt des dritten Kindes erhielt Armelle Corpet von 2012 bis 2014 einen MHV-Beitrag, um als Postdoktorandin ein Forschungsprojekt am Universitätsspital Zürich durchzuführen.