Navigation auf uzh.ch
Paris, Nigeria, New York und Brüssel waren nur einige der Stationen auf dem beruflichen Weg von Martin Dahinden. Der Diplomat ist in der Welt zuhause. Seit November 2014 ist er Schweizer Botschafter in der US-Hauptstadt Washington D.C. In dieser Funktion nahm er am vergangenen Donnerstag an der Eröffnung des neuen Alumni-Chapters der UZH teil. Neben rund 50 Alumni und Freunden der UZH war auch Rektor Michael Hengartner anwesend.
Martin Dahinden war nicht nur Gastgeber und Redner an diesem Abend, sondern ist selber auch prominenter UZH-Alumnus. Er studierte in den 1970er-Jahren an der Universität Zürich Wirtschaft. Danach arbeitete er als Assistent an der Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und dissertierte. Daneben war er zeitweise auch Präsident der Vereinigung akademischer Mittelbau der UZH (VAUZ).
In seiner Rede vor den Alumni blickte er auf diese Zeit zurück. «Was ich an der Universität Zürich gelernt und erlebt habe, war mir später immer nützlich», so Dahinden. Gelernt habe er unter anderem, mit Herausforderungen umzugehen. Zugute gekommen sei ihm dies zum Beispiel beim Aufbau des Genfer Zentrums für Humanitäre Minenräumung.
Ohne seinen Abschluss in Business Administration und sein breites Interesse an Politik und Kultur wäre er wohl kaum Direktor der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) geworden, sagte Dahinden im Rückblick auf seine letzte Arbeitsstelle. Als Botschafter der Schweiz in den USA habe er jetzt nochmals eine einzigartige Gelegenheit ergreifen können: «Ein Traumjob für jeden Diplomaten.»
Mit dem Alumni-Chapter in Washington hat die UZH nun fünf Alumni-Gruppen in den USA – neben Washington auch in San Francisco, Boston, New York und Los Angeles. Die US-Hauptstadt als politisches Machtzentrum bot sich als zusätzlicher Standort unter anderem an, weil hier wichtige Organisationen wie der Internationale Währungsfonds und die Weltbank beheimatet sind – in denen auch UZH-Alumni arbeiten.
Vor allem aber ist der Grossraum Washington mit seinen rund fünfeinhalb Millionen Einwohnern Sitz zahlreicher hervorragender Universitäten und Forschungseinrichtungen – etwa der Georgetown University, der George Washington University, der Smithsonian Institution (Forschungszentrum und Museumskomplex) und den National Institutes of Health (NIH) im benachbarten Maryland.
Gegründet werden konnte das fünfte Alumni-Chapter dank der engen Zusammenarbeit der UZH mit der Schweizer Botschaft in Washington. Im Rahmen eines Hochschulpraktikums bei der Botschaft hatte Flavia Amann seit März 2015 nach ehemaligen Absolventinnen und Absolventen der Universität Zürich gesucht – im Auftrag der Abteilung Internationale Beziehungen und von Alumni UZH. Rund 80 Personen konnte sie – insbesondere über soziale Netzwerke im Internet – ausfindig machen und kontaktieren. Rund 50 von ihnen bekundeten Interesse an einer lokalen Alumni-Gruppierung, fünf Personen stellten sich für den Vorstand zur Verfügung.
Rund 45 Alumni und Freunde der UZH nahmen am vergangenen Donnerstag an der Eröffnungsfeier teil. Interessant war für sie vor allem, aus erster Hand und vom Rektor persönlich über die aktuellen Entwicklungen an der UZH informiert zu werden. So stellte Michael Hengartner etwa die Universitären Forschungsschwerpunkte und die bereits bestehenden Kooperationen mit den Hochschulen im Raum Washington vor. Schon jetzt finden regelmässig gegenseitige Gastaufenthalte von Forschenden in Zürich und Washington statt.
Zudem unterhält das Europa Institut der UZH eine Kooperation mit dem Woodrow Wilson Center in Washington. Ein Research Fellowship Program ermöglicht Forschenden an Schweizer Hochschulen Kurzaufenthalte am Woodrow Wilson Center, das an der Schnittstelle von Wissenschaft und Politik tätig ist.
Mit dem neuen Alumni-Chapter sollen die Kontakte mit den dortigen Hochschulen noch intensiviert werden. Auch Rektor Michael Hengartner nutzte seinen Aufenthalt, um sich mit Vertreterinnen und Vertretern diverser Hochschulen des Grossraums Washington zu treffen. Die UZH ist auch daran interessiert, einen Studierendenaustausch mit Hochschulen in Washington zu ermöglichen. Die Plätze in den USA sind sehr begehrt.
Gast am Eröffnungsanlass des Alumni-Chapters war auch Josh Stevens vom NASA Earth Observatory in der Nähe von Washington. In seiner Arbeit versucht er, mit Hilfe von Erkenntnissen aus Kognitionswissenschaft und Kartographie die farbliche Darstellung von Satellitenbildern zu verbessern, um sie einfacher lesbar zu machen. Im Rahmen seiner Tätigkeit verbrachte er 2013 auch zwei Monate am Geographischen Institut der UZH. So ist auch er jetzt Mitglied der «UZH Alumni and Friends Washington D.C.». Die Alumni und Freunde der Universität Zürich waren im Anschluss an die Referate zum Abendessen in der Residenz von Botschafter Martin Dahinden eingeladen.
UZH-Angehörige sind eingeladen, bei Forschungsaufenthalten und Konferenzbesuchen in Washington D.C. das Alumni-Chapter zu kontaktieren (für ein Treffen, Referat usw.).