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Die Renovation der Bibliothek dauerte gut anderthalb Jahre, doch das Warten hat sich gelohnt. Nach dem Umbau bietet das neue Lernzentrum im ehemaligen Strickhofgebäude auf dem Campus Irchel helle und dezent gehaltene Räume zum ungestörten Lesen und Studieren. Die Architekten haben darauf geachtet, den ursprünglichen Charme des historischen Gebäudes zu erhalten und die Räume stilvoll zu erneuern. Natürliche Materialien wie Linoleumböden und Holz unterstreichen den Charakter der Räume und generieren eine heimelige Atmosphäre, die zum Lernen animiert.
«Bibliotheken haben in den letzten Jahren als Ort des Lernens an Bedeutung gewonnen», sagt Wilfried Lochbühler, Direktor der Hauptbibliothek. «Das neue Lernzentrum kommt diesem Bedürfnis der Studierenden entgegen.» Dank der Verringerung des Bücherbestands der ehemaligen Studienbibliothek, der in der Hauptbibliothek Naturwissenschaften konzentriert wurde, bietet das neue Lernzentrum 420 Arbeitsplätze, 220 mehr als vor der Renovation.
Zum einen können Studierende an den einzelnen Arbeitsplätzen für sich in Ruhe arbeiten. Zum anderen stehen reservierbare Arbeitsräume für Gruppen zur Verfügung. Alle Arbeitsplätze haben Stromanschluss und WLAN. Wer eine Arbeitspause braucht, kann den Pausenraum besuchen oder sich im obersten Stockwerk auf den Liegestühlen entspannen. Auch die idyllische Umgebung mit Wiesen und Bäumen sowie Weitsicht auf die Stadt bringt gestresste Köpfe rasch auf andere Gedanken. «Wir bieten mit dem neuen Lernzentrum die richtige Umgebung für konzentriertes Lernen und Entspannung», sagt Lochbühler.
Der Umbau zum Lernzentrum, der aus Kostengründen auf den Ostteil des Gebäudes beschränkt werden musste, hat eine längere Vorgeschichte. Nach der Eröffnung der Forschungsbibliothek Irchel im Gebäude Y 15 vor rund zwanzig Jahren konzentrierte man im ehemaligen Strickhofgebäude Y 63 die Studienbibliothek mit Fokus Lehre. 2008 beschloss die Universitätsleitung, die Studienbibliothek zum Lernzentrum auszubauen und einen Teil der Bestände auszulagern. Vor zwei Jahren gab die Bildungsdirektion einen Teil des Kredits für den Umbau im Ostflügel frei.
Auch wenn nun statt wie vorgesehen nur ein Trakt des Gebäudes in neuem Glanz erstrahlt, ist Wilfried Lochbühler über die Realisierung des Lernzentrums hoch erfreut. Denn die Universität Zürich hatte dringenden Bedarf. Hintergrund dieser Entwicklung sei die Bologna-Reform, die Selbststudium und Gruppenarbeit aufgewertet habe. «Die Bibliothek als physischer Ort zum Lernen erlebt auch anderswo eine Renaissance», sagt Lochbühler. Ein bekanntes Beispiel ist das Rolex-Learning Center der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne. «Dank dem Lernzentrum hat die UZH einen neuen Trumpf in der Hand, um ihre Attraktivität für Studierende zu steigern», meint der Bibliotheksdirektor.
Das Lernzentrum ist mit der UZH-Card während sieben Tagen in der Woche von 7:00 bis 23:00 Uhr geöffnet.