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In den 70er Jahren haben Sie Ihre wissenschaftliche Laufbahn begonnen. Was war typisch für diese Zeit?
Wenn auf die gesellschaftliche Verantwortung der Wissenschaften verwiesen wurde, war damit das wissenschaftliche Aufgreifen gesellschaftlicher Herausforderungen und nicht das ständige Berichterstatten über angebliche oder wirkliche Erfolge und Leistungen gemeint. Diese dauernde Selbstdarstellung klärt nicht auf, sondern baut eine Nebelwand auf, hinter der die tatsächliche und oft viel trivialere Realität wissenschaftlicher Forschung und Lehre unsichtbar zu werden droht.
Welches war für Sie das schönste Erlebnis in Ihrer Zeit als Professor an der UZH?
Ingolf U. Dalferth : Das Beste an meiner Zeit in Zürich war die sehr intensive und gute Zusammenarbeit mit den Kollegen, Assistierenden, Doktorierenden und Studierenden am Institut für Hermeneutik und Religionsphilosophie. Gemeinsam haben wir viel auf den Weg gebracht und unsere Leistungen können sich sehen lassen.
Besser hätten die 18 Jahre an der Universität Zürich nicht verbracht werden können. Dass im letzten Jahr durch Entscheidungen der Fakultät und der Universität eine so gut funktionierende Einrichtung aus bürokratischen Angleichungsgründen aufgehoben wurde, ist sachlich schwer verständlich, aber bezeichnend für die derzeitige Lage.
Auf welche zukünftigen Entwicklungen in ihrem Fach sind Sie besonders gespannt?
Ingolf U. Dalferth : Ob die Theologie es fertig bringt, ihre schleichende Selbstabschaffung und akademische Selbstverzwergung zu beenden.
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