Navigation auf uzh.ch
Studieren mit einer Behinderung ist eine besondere Herausforderung. Für alle, die Hilfe benötigen, gibt es eine Anlaufstelle: die Fachstelle Studium und Behinderung an der UZH. «In den letzten zehn Jahren haben wir viel erreicht», sagt Olga Meier-Popa, die Leiterin der Fachstelle. Sie setzt sich zum Beispiel für baulich-technische Massnahmen wie rollstuhlgerechte Lifte, spezielle Pulte oder induktive Höranlagen für Hörgeräte-Benutzende ein. Die Fachstelle bietet aber auch individuelle Hilfe für Betroffene an.
«Jeder Student, jede Studentin, die zu mir kommt, hat spezielle Probleme und benötigt Hilfe, die auf ihn oder sie persönlich ausgerichtet ist», sagt Meier-Popa. So besorgt sie zum Beispiel für die sehbehinderte Studentin Gabi Studienliteratur in Digitalformat (siehe Video), sie kümmert sich um Parkplätze oder arbeitet mit der Hörsaaldisposition zusammen, um sicherzustellen, dass ein Student im Rollstuhl auch wirklich in den Hörsaal gelangt. Und sie setzt sich dafür ein, dass die UZH-Webseiten für die Hilfsmittel der Sehbehinderten lesbar sind.
Beraten werden nicht nur Menschen im Rollstuhl oder mit weissem Stock. «80 Prozent der Studierenden, die die Fachstelle Studium und Behinderung aufsuchen, sieht man eine Behinderung gar nicht an», so Olga Meier Popa. Dazu gehören zum Beispiel Studierende mit dem Asperger-Syndrom oder mit chronischen Krankheiten wie Multiple Sklerose oder Rheuma. Sie alle werden von der umtriebigen Sonderpädagogin und ihrem Team bestens umsorgt.
Neben dieser praktischen Arbeit ist Meier-Popa die rechtliche Verankerung der Gleichstellung von Menschen mit Behinderung an der Universität wichtig. Deshalb freut sie sich über die neuen Rahmenverordnungen der Philosophischen und Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät. Diese gewähren den so genannten Nachteilsausgleich für die Zulassung zum Studium. So können Studierende mit Behinderung davon ausgehen, dass auch seitens der Fakultät auf ihre spezielle Situation Rücksicht genommen wird.
Die Rolle von Behinderung in der öffentlichen Wahrnehmung ist Meier-Popa ebenfalls ein Anliegen. «Viele Menschen haben ein eindimensionales Bild von Behinderung, dabei hat sie viele Gesichter und jeder kann davon betroffen werden», sagt sie zusammenfassend.