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Ich nehme lieber den Lift, als mich die Treppen hoch zu quälen, dann bin ich auch schneller am Arbeitsplatz. Den Computer lasse ich über Mittag eingeschaltet, ich bin ja nicht lange weg. Wenn ich wiederkomme, freue ich mich auf den Bildschirmschoner mit den bunten Bildern aus der Karibik. Beim Händewaschen läuft erst mal das Wasser, bis es schön warm ist. Das Licht lösche ich nicht hinter mir, es geht ja von selbst aus. Das Fenster steht auf Kippe, so habe ich die beste Luft, auch wenn die Heizung läuft. Die Büro-Kaffeemaschine steht auf Standby, auch in der Nacht.
Die Energiesünden sind bei jedem einzelnen lässlich, doch in der grossen Masse summieren sich die so verschwendeten Kilowattstunden zu einer beachtlichen Zahl. Vor allem in einem Grossbetrieb, wie der Universität mit jährlichen Stromkosten von bis zu sieben Millionen Franken. Und der Verbrauch nimmt mit dem Wachstum der Universität weiter zu. Denn jeder neue Hörsaal muss gelüftet werden, jeder neue PC benötigt Strom.
Laut Zielvereinbarung mit dem Kanton Zürich hat sich die Universität verpflichtet, jährlich zwei Prozent energieeffizienter zu werden. Im Gegenzug erhält sie zehn Prozent Rabatt auf den gelieferten Strom vom Elektrizitätswerk. Auch die Wärme kostet: Es fallen Kosten von etwa vier Millionen Franken pro Jahr an. «Also muss etwas getan werden», sagte Martin Stalder, Mitarbeiter der Abteilung Bauten und Investitionen an einer Veranstaltung über effiziente Energienutzung an der Universität Zürich. Der Vortrag Stalders war einer der Programmpunkte im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche, die vom Verband der Studierenden in der letzten Woche durchgeführt wurde und die mit zahlreichen Aktionen das Thema Nachhaltigkeit aufgriff (siehe Video).
«Nachhaltiges Handeln kann sich in Appellen äussern oder erzwungen werden», sagte Stalder. Am Irchel zum Beispiel geht in den Büros nach 15 Minuten das Licht aus, wenn sich niemand im Raum bewegt. Das kann ärgerlich sein, doch man kann sich nicht darauf verlassen, dass alle das Licht ausschalten, wenn sie den Raum verlassen. So stehe man als Techniker jeweils vor dem Dilemma, wie viel man erzwingen und wie viel man dem Nutzer überlassen solle. Er sei überzeugt, dass jeder Einzelne mit kleinen Aktionen Energie einsparen könne, zusammengenommen wirke sich das positiv auf die Energiebilanz der Universität aus.
Martin Stadler gab in seinem Vortrag Tipps, was jeder von uns im Alltag tun kann, um Strom zu sparen und Energie effizient zu nutzen: