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Nachhaltig essen, reisen und wirtschaften – Bürgerinnen und Bürger wie auch Unternehmen und ganze Staaten fühlen sich je länger je mehr der Idee der Nachhaltigkeit verpflichtet. Sie wollen ihren ökologischen Fussabdruck verringern und als sozial vorbildlich gelten.
Zahlreiche Berufe etwa in Verwaltung, Nichtregierungsorganisationen und Beratungsbüros sind heute spezifisch darauf ausgerichtet, nachhaltige Lösungen für Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft zu finden.
Die Veranstaltungsreihe «Fokus Nachhaltigkeit – Berufsperspektiven für Hochschulabsolvent/innen» an der UZH zeigt das Spektrum an Berufschancen auf, welches sich Hochschulabgängerinnen und -abgängern dabei bietet.
An vier Mittagsveranstaltungen geben zwölf UZH-Alumni Einblick in ihren Berufsalltag im Dienste der Nachhaltigkeit. An der ersten Veranstaltung stellten vergangene Woche eine Geografin, eine Psychologin und eine Philosophin ihre Tätigkeiten vor.
Eine der drei Referentinnen war Jacqueline Reiser. Sie studierte an der UZH Geografie und in den Nebenfächern Raumplanung und Landschaftsentwicklung an der ETH Zürich. Heute ist sie Projektleiterin bei der Fachstelle Nachhaltigkeit des Amts für Städtebau der Stadt Zürich. Sie beschäftigt sich mit Fragen der Stadtplanung, Architektur und Denkmalpflege.
Bei ihrer Zusammenarbeit mit verschiedenen Departementen und Anspruchsgruppen hält Jacqueline Reiser als Projektleiterin die Fäden zusammen. «Kommunikationsfähigkeit ist für mich eine Schlüsselkompetenz im Berufsleben», sagte sie.
Besonders spannend und anspruchsvoll ist für sie das Ausloten von umstrittenen Fragen im Bereich der Nachhaltigkeit: Wie verändert sich das Stadtbild, wenn Zürich das Ziel der 2000-Watt Gesellschaft anpeilt und entsprechende Umbauten vornimmt? Wie können Freiräume gewährleistet bleiben bei einer zunehmenden Verdichtung der Stadt? «Wo es keine Konflikte gibt, besteht kein Handlungsbedarf», sagte Reiser. Nachhaltige Entwicklung bedeute, intelligente Lösungen zu finden.
Rückblickend stellt sie fest, dass ihr Insbesondere die breite Ausbildung im Fach Geografie geholfen habe, sich als Projektleiterin sicher durch die vielfältigen Themengebiete der nachhaltigen Stadtentwicklung zu bewegen.
Strategien entwerfen, Interviews führen, Workshops leiten und vieles mehr: Auch Ursula Büsser kann sich über mangelnde Abwechslung im Arbeitsleben nicht beklagen. Sie ist Strategieberaterin und Projektleiterin bei BHP Brugger und Partner AG, einem Unternehmen, das sich auf Strategieentwicklung und Nachhaltigkeitsfragen spezialisiert hat.
In ihrer Arbeit unterstützt sie Unternehmen dabei, nachhaltiger zu wirtschaften. Sie half mit, eine nationale Wissensplattform zu erstellen, welche Arbeitgeber zu Fragen der beruflichen Eingliederung von Menschen mit einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit informiert. In einem anderen Projekt erarbeitete Büsser eine Publikation mit Porträts von Firmen, die bei der Förderung von Frauen in Führungspositionen vorbildlich sind.
Büsser studierte Sozialpsychologie, Ethnologie und Neue Deutsche Literatur an der UZH. Schon während des Studiums gründete sie die «Initiative Psychologie und Umweltschutz» IPU Schweiz mit und war ehrenamtlich fünf Jahre lang im Vorstand tätig. «Solche Tätigkeiten während des Studiums fördern Schlüsselkompetenzen und bringen Interesse zum Ausdruck», so Büsser.
Nadine Felix, die dritte Referentin, studierte an der UZH Philosophie, Wirtschaftswissenschaften und Anglistik und ist heute Geschäftsführerin der Stiftung Mercator Schweiz. Sie und ihr Team verstehen sich als «Anwälte für gute Projekte». Zum Berufsalltag von Felix gehört insbesondere, neue Projektideen aus den Bereichen Wissenschaft, Mensch und Umwelt sowie Kinder und Jugendliche. Rund 12 Millionen Franken kann die Stiftung dazu jährlich vergeben und will damit ergänzend zu staatlichen Stellen neue Wege gehen.
Neben der Begutachtung eingehender Projektideen ist Nadine Felix vor allem damit beschäftigt, Kooperationen und Netzwerke zu fördern, sich mit Fachpersonen zu beraten und den Kontakt zum Stiftungsrat zu pflegen. «Viel lernen kann man insbesondere von Projekten, die schief gelaufen sind», so ihre Erfahrung.
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