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War alles für nichts? Als Rosa Gutknecht vor 100 Jahren, im Wintersemester 1913, als erste Schweizerin an der Universität Zürich das Studium der Theologie aufnahm, war ihr Berufsziel klar: Pfarrerin. Nach dem Abschluss ihres Studiums wurde sie 1918 vom Kirchenrat zum kirchlichen Dienst ordiniert – es war europaweit das erste Mal, dass eine Kirche damals Frauen ordinierte.
Der Regierungsrat des Kantons Zürich lehnte die Wahl von Frauen ins Pfarramt allerdings ab. So verzichtete die Synode in der Folge auch auf weitere Ordinationen. Rosa Gutknecht blieb nur die Möglichkeit, als Pfarrhelferin zu wirken – was sie während 30 Jahren am Grossmünster in Zürich tat. Immerhin: Die Zeiten, in denen sie einen Pfarrer vertreten durfte, zählte sie zu den Höhepunkten ihrer Karriere.
Am 17. November 1963 war es soweit: Erstmals wurden im Grossmünster zwölf Frauen ordiniert und als Pfarrerinnen zugelassen. Möglich machte dies das neue Kirchengesetz von 1963. Heute machen Frauen gut einen Drittel der Zürcher Pfarrschaft aus und prägen Pfarrberuf und Kirche mit.
Mit einer öffentlichen Veranstaltung an der Theologischen Fakultät und im Grossmünster soll am Sonntag, 17. November (16 bis 20 Uhr) den beiden Meilensteinen in der Geschichte der Frauen innerhalb der reformierten Kirche gedacht werden.
Zu den Rednerinnen gehören unter anderem Ständerätin Verena Diener, Regierungsrätin Regine Aeppli und Elisabeth Maurer, Leiterin der Abteilung Gleichstellung der Universität Zürich.