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Forschungsnahes Lehren und Lernen

Sechs Wochen Knochenarbeit

 Seit zwei Jahren reist Bachelorstudentin Julia Held jeweils im Sommer nach Sizilien auf den Monte Iato, um nach antiken Fundstücken zu suchen. Bald wird sie eigenständig eine Grabungsstelle führen.
Natalie Grob

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Pickeln, schaufeln, ordnen: Archäologie-Studentin Julia Held mit Projektleiter Martin Mohr. (Bild: Meinrad Schade) 

Es war ein langer Tag auf der Ausgrabungsstelle. Doch Feierabend ist noch immer nicht: Julia Held muss ihre Funde noch inventarisieren und dokumentieren. Im Gespräch mit Projektleiter Martin Mohr versucht sie, die zuvor entdeckte Scherbe archäologisch einzuordnen.

Beide kommen zum Schluss, dass es sich beim Keramikstück um einen Teil eines Trinkgefässes aus der Archaik handeln muss. Seit zwei Jahren kommt die Bachelorstudentin jeweils im Sommer nach Sizilien auf den Monte Iato.

Hier im Hinterland von Palermo führt das Archäologische Institut schon seit mehr als 40 Jahren Ausgrabungen durch. Das sechswöchige Praktikum ist Knochenarbeit. Unter sengender Sonne muss die Studentin erst den Grabungsabschnitt einmessen, dann geht es ans Pickeln und Schaufeln. In Skizzen hält sie die Grabung fest.

Die wissenschaftliche Einordung der Funde umfasst einen Grossteil ihrer Arbeit und beginnt schon vor Ort. Schriftliche Quellen gibt es fast keine. Julia Held lernt, wie sie die Funde trotzdem einordnen kann. Dazu vergleicht sie ähnliche antike Stücke, die auf dem Monte Iato selbst oder bei anderen Grabungen auf Sizilien freigelegt wurden. Wichtige Hinweise findet sie auch in der Literatur.

Julia Held erfährt, dass Feldarchäologie viel Erfahrung braucht. Diese sammelt sie Tag für Tag. Bald schon wird sie eigenständig eine Grabungsstelle führen und ihre wissenschaftlichen Vorberichte in der Zeitschrift «Antike Kunst» veröffentlichen.

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