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Stefan Schnyder, Direktor Finanzen, Personal und Infrastruktur der UZH, zeigt sich erfreut und erleichtert darüber, dass der Kantonsrat grünes Licht für den weiteren Ausbau des Standortes Irchel gegeben hat: «Wir sind dankbar für die Wertschätzung, die der Kantonsrat mit diesem Entscheid der Universität Zürich entgegenbringt», sagt er. Für die UZH bedeute die Realisierung der fünften Bauetappe am Standort Irchel eine grosse Chance. Die beiden Laborgebäude seien ein Schlüsselelement der Flächenentwicklungsstrategie der UZH. «Der Kantonsratsentscheid», so Schnyder, «ist für die bauliche Entwicklung der Universität bahnbrechend.»
Langfristiges Ziel der UZH ist es, ihre Räumlichkeiten vollständig an den beiden Standorten Zentrum und Irchel zu konzentrieren. Momentan ist die Universität auf weit über 200 Liegenschaften verteilt. Die meisten davon sind sehr klein und daher betrieblich aufwändig. Nur 20 Liegenschaften haben mehr Hauptnutzfläche als 5000 Quadratmeter.
Mit der fünften Bauetappe des Standorts Irchel wird die Hauptnutzfläche um 14’000 Quadratmeter erweitert. Bisher standen der Universität am Irchel 143'000 Quadratmeter zur Verfügung.
Es wird Raum für flexibel einzurichtende Forschungslaboratorien, Speziallaboratorien, Büros und zentrale Serviceleistungen im administrativ-technischen Bereich für das Departement Chemie geschaffen. Die drei chemischen Institute, die zur Zeit noch in den veralteten Gebäuden der ersten Ausbauetappe aus dem Jahr 1978 untergebracht sind, werden mit ihrer Forschung in die beiden neuen Gebäude dislozieren können – und erhalten damit eine effiziente Infrastruktur.
Die räumliche Nähe der chemischen Institute zu Forschungseinrichtungen im Bereich der Life-Sciences und der Medizin bleibt damit erhalten. Das ist wichtig, denn die Chemie der UZH ist sehr stark auf die fachübergreifende Zusammenarbeit mit diesen Forschungsbereichen ausgerichtet. Die fünfte Bauetappe bietet somit die räumliche Voraussetzung dafür, dass sich die Chemie der UZH ihre exzellente Stellung in Forschung und Lehre weiter ausbauen kann.
Die Bauarbeiten beginnen voraussichtlich 2016. Es wird mit einer dreijährigen Bauzeit gerechnet, sodass die Gebäude wahrscheinlich im Wintersemester 2018/2019 in Betrieb genommen werden können.
Der Umzug der Chemie in die neuen Gebäude ermöglicht auch die dringende Sanierung der veralteten Gebäude der ersten Irchel-Bauetappe von 1973 bis 1978. Die Bauten aus dieser Etappe zeigen teilweise gravierende bauliche und technische Mängel und entsprechen teilweise nicht mehr den geltenden Vorschriften, so dass etwa die die chemischen Institute die Laborinfrastruktur nicht mehr vollständig ausnutzen können.
Die Erneuerung der ersten Bauetappe ist zudem Voraussetzung anschliessend auch die nachfolgenden Bestandsgebäude der zweiten und dritten Bauetappe sukzessive erneuern zu können.
Mit der fünften Bauetappe auf dem Campus Irchel wird das Siegerprojekt eines im Jahr 2007 entschiedenen Wettbewerbs realisiert. Der Entwurf stammt vom Architekturbüro Weber Hofer Partner AG Zürich.
Das Projekt fügt sich harmonisch in die bestehende Struktur des Campus Irchel mit seiner zentralen Hauptachse in Ost-West-Richtung und den parallel dazu geführten Fakultätsachsen ein. Es ergänzt die bestehende Anlage um zwei sechsgeschossige Baukörper mit Hofausbau.
Die beiden Neubauten schliessen im Osten an eine Fakultätsachse an. Sie bilden keinen Abschluss der Irchel-Anlage, sondern sind als Bausteine einer wachsenden Struktur konzipiert. Die Lage der Gebäude ist so gewählt, dass die Universität weiterhin vom Park umschlossen bleibt und die Vernetzung mit dem Grünraum gewährleistet ist.
Die Laborgeschosse der Neubauten sind weitgehend frei unterteilbar, um eine hohe Flexibilität auch für zukünftige Forschungsanforderungen zu gewährleisten. Die Laboreinrichtungen sind beweglich und mit wenig logistischem und finanziellem Aufwand umzubauen. Die grosse Raumtiefe der Labore lässt eine Unterteilung in Schreibzone, Experimentierzone und Nebenräume zu, und die Büros können jederzeit in Labors umfunktioniert werden.
Unter einem der beiden neuen Höfe werden die Spezialgeräte für die Magnetresonanzspektroskopie untergebracht. Die unterirdische Anordnung dieser Mittel- und Hochfeldgeräte gewährleistet konstante klimatische Verhältnisse und verhindert Störungen.
Der Neubau soll im Hinblick auf Nachhaltigkeit eine Vorbildfunktion übernehmen und einen Beitrag zur Erreichung der 2000-Watt-Gesellschaft leisten. Die optimierte Gebäudetechnik wird dafür sorgen, dass zeitgemässe Energiestandards eingehalten werden. So werden beispielsweise grosszügig bemessene Fenster sowie Fenstertüren mit verstellbarem, aussenliegenden Sonnenschutz zusammen mit den hochgedämmten Stirnfassaden und Dächern garantieren, dass der Bedarf an Kunstlicht, Heizung und Kühlung gering bleibt.