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Diesjähriger Preisträger der Max-Bergmann-Medaille ist John A. Robinson, Professor für Organische Chemie an der UZH. Der Max-Bergmann-Kreis zur Förderung peptidchemischer Arbeiten besteht seit 1980 und stellt im deutschsprachigen Raum in der Wissenschaftsszene eine Besonderheit dar: Bei bewusst niedrig gehaltener Mitgliederzahl fokussiert sich der Kreis auf die Förderung der Forschung von Peptiden und verwandten Gebieten, insbesondere biologisch bedeutenden Proteinen und kleinen, biologisch aktiven Molekülen.
«Der Preis freut mich speziell, weil er von einem Gremium vergeben wird, in dem viele der weltbesten Peptid-Forscher vereinigt sind», so Robinson. Die im Bereich der biologischen Chemie angesiedelte Forschung von John A. Robinson beschäftigt sich mit der Synthese von chemischen Verbindungen, die von medizinischem Nutzen sind.
Exemplarisch dafür steht seine Forschung zum Bakterium Pseudomonas aeruginosa, einem gefährlichen Krankenhauskeim. Für gesunde Menschen ist das Bakterium normalerweise ungefährlich, für Patienten mit einem geschwächten Immunsystem aber kann eine Infektion tödlich sein, weil das Bakterium in Spitälern Antibiotikaresistenzen entwickelt.
Als die Gruppe von John A. Robinson ein natürlich vorkommendes Peptid als Peptid-Antibiotikum zu optimieren versuchte, entstand eine Gruppe von Peptiden. Untersuchungen zeigten, dass P. aeruginosa, die mit dem von Robinson entwickelten Peptid in Kontakt kamen, auffällige Änderungen an ihrer Zellmembran aufwiesen.
Im Gegensatz zu den klassischen Penicillinen, die den Aufbau der bakteriellen Zellwand beeinträchtigen, greift dieses neu entwickelte Peptid an einer ganz anderen Stelle der Biosynthese ein. Es könnte so helfen, resistente P. aeruginosa anzugreifen. John A. Robinson und seine Mitarbeiter haben damit womöglich eine völlig neue Antibiotikagruppe entdeckt. Die Arbeit hat ein beachtliches Echo in der wissenschaftlichen Welt hervorgerufen.