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Wer auf einem harten Stuhl sitzt, nimmt bei Verhandlungen auch eher eine harte Haltung ein. Ein warmes Getränk in der Hand sorgt dagegen für eine warme Atmosphäre bei der Arbeitsbesprechung. Dass auch unbewusste physische Sinneseindrücke unsere Grundhaltung beeinflussen, konnte der US-Psychologe John Bargh in seinen Untersuchungen mit Probanden nachweisen.
Für seine Forschung zu solch unbewussten Einflüssen, die menschliches Verhalten und soziale Interaktionen mitsteuern, wurde John Bargh der diesjährige Preis der Betty und David Koetser Stiftung für Hirnforschung verliehen. Im Rahmen der Preisübergabe berichtete Bargh Ende November an einer Veranstaltung am Zentrum für Neurowissenschaften Zürich (ZNZ) über seine Forschung.
Seine Arbeiten belegen, dass tieferliegende Prozesse in unserem Gehirn, die sich unserem Bewusstsein weitgehend entziehen, messbaren Einfluss ausüben. Wie sich allerdings das Bewusstmachen solcher Einflüsse auf das Verhalten auswirkt und inwiefern Automatismen ausgeschaltet oder kontrolliert werden können, bleibt grösstenteils noch offen.