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Abschied von der Generation 47

Claude Amsler: «Fällt der Anti-Apfel nach oben?»

Ende des Frühjahrssemesters 2012 wurden neun Professoren der Universität Zürich emeritiert. Sie alle gehören der Nachkriegsgeneration an: Geburtsjahr 1947. UZH News wollte von Claude Amsler wissen, was ihn geprägt hat und wie seine Zukunftspläne aussehen.  
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Claude Amsler (rechts vorne) im Kreis von Kollegen beim TRIUMF-Beschleuniger in Vancouver, Canada, 1977.

Sie wurden 1947 geboren. Was zeichnet  Ihre Generation im Vergleich zu früheren oder späteren aus?

Die Studierenden sind heute im Vergleich zu meiner Zeit immobiler geworden. Junge Physiker zeigen heute kaum noch Interesse daran, nach aussen zu ziehen, um z.B. am CERN eine Master oder Bachelorarbeit zu machen; vor allem weil sie sich schon familiär gebunden haben oder weil sie nach dem neuen Studiensystem schnell abschliessen müssen.

Und noch etwas ist mir im Laufe meiner Lehrtätigkeit aufgefallen: Das Ausbildungsniveau – vor allem in den exakten Wissenschaften wie Physik und Mathematik – hat nachgelassen. Maturanden fehlt es oft an Grundlagenwissen, sie können dem Stoff von Basisvorlesungen nicht ohne weiteres folgen. Das war zu meiner Anfangszeit als Dozent noch anders. Ich halte es für wichtig, dass die Universität der Tendenz zum oberflächlichen Lernen zukünftig stärker Gegensteuer gibt.

Claude Amsler (rechts) mit seinem Team am CERN in Genf.

Was war für Sie der Höhepunkt Ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit?

Ich habe neben meiner Lehrtätigkeit in Zürich Forschung am Kernforschungszentrum CERN in Genf betrieben. Diese Forschung wird vom Nationalfonds unterstützt. Meine Gruppe und ich konnten in den 90er Jahren fünf neue Teilchen entdecken. Nach diesem Durchbruch erhielt ich die Stelle eines ordentlichen Professors an der Universität Zürich. Im Jahr 2002 haben wir am CERN Antimaterie erzeugt, was weltweit Resonanz hervorgerufen hat und für mich ein Riesenerfolg war.

Welche Themen werden Sie in Zukunft weiter verfolgen?

Ich werde weiterhin zur Antimaterie forschen. Besonders interessiert mich die Symmetrie mit der Materie: Fällt zum Beispiel der Anti-Apfel entgegen der Schwerkraft nach oben?