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Entrepreneurship

Innovative Köpfe im Visier

Die Universität Zürich schafft mit «StartUp@UZH» eine neue Plattform mit Dienstleistungen für Studierende sowie Studienabsolventinnen und -absolventen, die sich selbstständig machen und unternehmerisch tätig werden wollen.
Adrian Ritter

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Alan Frei: Will den Irrglauben korrigieren, nur wer Betriebswirtschaftslehre studiert habe, könne eine innovative und markttaugliche Idee verwirklichen. (Bild: Adrian Ritter)

Alan Frei sitzt in seinem neuen Büro am Hirschengraben. Er ist Leiter der im Herbst 2011 gegründeten Plattform «Startup@UZH». Diese bietet Erstberatung, Vernetzung und Veranstaltungen für Angehörige der UZH, die sich als «Entrepreneurs» versuchen wollen.

«Da oben ist ein Riesenpotenzial», sagt Frei und zeigt auf das etwas oberhalb gelegene Hauptgebäude der Universität Zürich. Sechs studentische Projekte hat er bereits unterstützt. Anglistikstudent Jens Poulsen will ausländischen Arbeitnehmern helfen, Wohnung, Krankenkasse und Schule zu finden. Derya Baris will mit seinem Startup Campusvenus.com den Studierenden zu mehr Dates verhelfen.

Alan Frei half ihnen, die richtigen Unterstützer zu finden und sie mit erfolgreichen Unternehmern zu verlinken, die ebenfalls an der Universität Zürich entstanden waren. Zu den unterstützenden Angeboten, auf die Alan Frei aufmerksam macht, gehören etwa unitectra, die Technologietransfer-Organisation der Universitäten Zürich, Bern und Basel oder die Kurse der Non-Profit-Organisation Business Tools.

Auch ohne Betriebswirtschaftslehre

Zu den Zielen von «Startup@UZH» gehört, bisherige erfolgreiche Startups der Universität Zürich zu erfassen und sichtbarer zu machen. 120 UZH-Entrepreneurs hat Frei in Xing und LinkedIn bisher gefunden. Er plant Veranstaltungen, an denen erfolgreiche UZH-Entrepreneurs ihre Projekte vorstellen. Längerfristig möchte er die arrivierten Köpfe auch als Mentoren für den innovativen Nachwuchs an der UZH gewinnen.

Ein wichtiges Anliegen ist es Alan Frei, den verbreiteten Irrglauben zu korrigieren, nur wer Betriebswirtschaftslehre studiert habe, könne eine innovative und markttaugliche Idee verwirklichen: «Jedes Studienfach kann Lösungen für gesellschaftliche Probleme entwickeln.»

Um die Dienste von Startup@UZH in Anspruch nehmen zu können, spiele es keine Rolle, ob daraus ein Unternehmen, eine Nichtregierungsorganisation oder eine selbstständige Tätigkeit entstehe.

«In der globalen, mobilen Informationsgesellschaft wird es vermutlich immer mehr Menschen geben, die projektbezogen selbstständig arbeiten.» Diese will er beraten, wenn es um Umsetzung und die Vermarktung einer Idee geht.

Entscheidend sei, sich von der Vorstellung zu lösen, eine Idee von A-Z alleine umsetzen zu wollen. Besser sei es, sich auf seine Kernkompetenzen zu konzentrieren und etwa für die Gestaltung der Website oder das Rechnungswesen geeignete Partner zu finden.

Unternehmerfieber in China

Sein eigenes Potenzial als Unternehmer hat Alan Frei in China entdeckt. Im Rahmen des Sinologiestudiums war er 2003 für ein Jahr ins Reich der Mitte gereist – und liess sich vom dortigen Gründerfieber anstecken.

Zurück an der UZH, sattelte er von seinem Hauptfach Sinologie auf Banking und Finance um. Er wollte Unternehmer werden und gründete eine Online-Plattform für Nachhilfeunterricht. So lernte er die Schweizer Startup-Szene kennen und stellte fest, dass es dort zahlreiche UZH Alumni gibt: «Ihnen fehlte bisher eine Plattform für die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch.»

Mit der Idee, diese Lücke zu schliessen, stiess er am Institut für Banking und Finance und bei Unitectra auf offene Ohren. Man verwies ihn an Roger Gfrörer, den Leiter des Career Services der UZH. Dort ist «StartUp@UZH» jetzt auch angeliedert.