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Life Science Zurich – Learning Center

Von der Tomate zur DNA

Im Rahmen des Zürcher Ferienpasses bietet das Life Science Zurich – Learning Center der Universität Zürich und der ETH interessierten Kindern einen Vormittag im Labor an: Am Dienstag und Mittwoch konnten sie die Erbsubstanz der Tomate extrahieren. 
Marita Fuchs

Claudia Kunfermann ist mit Leib und Seele Biologielehrerin. Diese Begeisterung springt schnell auf ihre Schützlinge über: Mädchen und Jungen, die sich im Rahmen des Zürcher Ferienpasses auf ein Experiment einlassen – sie wollen im Labor aus Tomaten DNA extrahieren und so dem Geheimnis des Lebens auf die Spur kommen.

«Die grossen Fragen interessieren die Kinder sehr», sagt Kunfermann. Und genau mit diesen Fragen beginnt sie: Was ist Leben und wie entsteht es? Welche Merkmale habe ich von meinen Eltern geerbt, und woraus besteht die Erbsubstanz?

Wie viel Tomatenextrakt passt ins Reagenzglas? Claudia Kunfermann erklärt es den Kindern im Labor des Life Science Zurich – Learning Centers.

Kunfermann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Life Science Zurich – Learning Center und hat nur gute Erfahrungen mit den Ferienkursen gemacht. «Ich finde es wichtig, dass Kinder, die nicht in die Ferien fahren können, hier Anregungen bekommen», sagt sie und schwärmt von ihren Schülern: «Es kommen nur die, die sich wirklich für Naturwissenschaften interessieren, manchmal sind sie so in ihre Arbeit vertieft, dass sie gar nicht in die Pause gehen wollen.»

Tomaten werden zerkleinert, zu Brei zerstossen, und mit Hilfe eines Extraktionspuffers werden die Zellen aufgeschlossen. Anschliessend filtern die Kinder das Gemisch. Auf das Filtrat wird sorgfältig eiskaltes Ethanol geschichtet, nun können die jungen Forscher beobachten, wie die DNA langsam sichtbar wird. Und jetzt zeigt sich auch, wer sauber gearbeitet hat, in diesem Fall ist die Tomaten-DNA nämlich farblos.

Im Life Science Zurich – Learning Center können Kinder Laborerfahrung sammeln.

Die Kinder lernen an einem Vormittag, wie mit einem einfachen Experiment DNA aus pflanzlichem Gewebe gelöst werden kann. «Für die meisten ist es eine tolle Erfahrung, die an Primarschulen kaum vermittelt wird», sagt Kunfermann, «weil die Schulen keine Labore haben und viele Lehrer naturwissenschaftlichen Unterricht eher hintenanstellen.» Das sei schade, meint die Biologin, denn gerade zwischen acht und etwa dreizehn Jahren könne man die Neugier auf naturwissenschaftliche Phänomene wecken.

Deshalb möchte das Life Science Zurich – Learning Center in Zukunft vermehrt auch an Schulen gehen, um dort Naturwissenschaften live zu vermitteln.