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Was im Körperinnern vor sich geht, bleibt uns verborgen. Scientifica bringt Licht ins Dunkel. Besucher und Besucherinnen können sich anhand eines 8 Meter langen, 1,5 Meter breiten und 2 Meter hohen Modells des menschlichen Darms ein Bild davon machen, wie es im Innern aussieht.
Wie sieht ein gesunder Darm aus? Und wie ein kranker? Chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Darmpolypen, aus denen sich Krebs entwickeln kann, sind visualisiert und können ertastet werden. Für diejenigen, die es ganz genau wissen wollen, sind Schautafeln im Inneren des beleuchteten Modells angebracht. Sie erklären die verschiedenen Stadien der Krankheiten.
In der Schweiz sind mindestens 12’000 Menschen von Darmkrankheiten betroffen, sagt Professor Gerhard Rogler von der Universität Zürich. Ihnen möchte der Darmspezialist mit neuen Behandlungsmethoden helfen. «Bis jetzt werden häufig Cortison und Immunsuppressiva verschrieben, von denen wir die Langzeitwirkungen nicht kennen. Ein weiteres Ziel der Forschung ist es, darüber mehr herauszufinden», sagt Rogler.
Wer von Darmkrankheiten betroffen ist, kann sich an der Scientifica beraten lassen.
Ein weiteres Ausstellungsobjekt ist der Roboter Traloc. Traloc ist ein Akronym, gebildet aus den englischen Begriffen «Tracks» (Raupenketten) und «Localisation» (Ortung). Hinter dem Namen steckt kein Fabelwesen, sondern ein Konstruktionswunder aus Metall und Elektronik: In Aktion kriecht Traloc wie eine Schlange über Trümmer und Schutt und überwindet mit seinen fünf Gliedern, vier Gelenken und einer Kopfkamera Spalten, die bis zu einem halben Meter breit sind. Auch das Überwinden von Schwellen ist für die Metallschlange ein Klacks.
Die wundersame Konstruktion ist nicht nur technisch interessant, sie ist auch Zeichen der hervorragenden Ingenieurausbildung an der ETH Zürich. Entstanden ist Traloc aus der Teamarbeit von sechs Studierenden. Der Roboter ist ihr akademisches Gesellenstück zum Abschluss des Bachelorstudiums.
Traloc ist keineswegs L‘art pour l’art. Die angehenden Ingenieure wollten eine Maschine entwickeln, die nach Erdbeben in gefährlichem Gelände Trümmer überwindet, um Verletzte zu orten. Die Suche geschieht mit Hilfe einer Stereokamera – den Augen von Traloc. Gesteuert wird aus der Ferne mit einem Joystick, den die jungen Forscher speziell entwickelt haben. Die Bewegungen der Schlange lassen sich über einen Bildschirm steuern.
Traloc ist an der Scientifica life im Einsatz.