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«Guten Tag. Ich bin 29-jährig und hatte im Büro einen Gehörsturz. Nach einwöchiger Behandlung mit Trental leichte Besserung des Tinnitus, jedoch konnte ich das Medikament nicht vertragen. Darauf bekam ich sieben Tage 50mg Kortison. Wie lange und in welcher Dosierung darf ich Kortison nehmen? Ich habe Bedenken, wegen der Langzeitschäden.»
Solche und ähnliche Anfragen gehen beim Online-Beratungsteam des Universitätsspitals Zürich (USZ) täglich ein. Ein sechsköpfiges, medizinisches Experten-Team beantwortet sie werktags innerhalb von 24 Stunden.
Gesundheitsportale boomen. Doch manchmal sind die Tipps auch dubios. Besser man verlässt sich auf speziell ausgebildete Ärztinnen und Ärzte, die medizinisch fundiert und ethisch seriös beraten. So wie das Telemedizin-Team des USZ, ein Vorreiter auf dem Gebiet der so genannten E-Health. Vor zwölf Jahren, zu einer Zeit, als viele Mediziner über die Möglichkeiten des Internets nur die Nase rümpften, richtete das USZ bereits sein erstes Beratungs-Portal ein. Über 50'000 Anfragen wurden seither beantwortet.
Nutzer und Nutzerinnen seien zufrieden, wie Maria Christiane Brockes, Telemedizinerin am USZ, an ihrer Antrittsvorlesung an der Universität Zürich ausführte. Heute würden die Fragen sehr viel genauer und differenzierter gestellt als noch vor einigen Jahren. Und wenn sie und ihre Kolleginnen und Kollegen einmal nicht mehr weiter wissen, greifen sie auf das Know-how von rund achtzig Spezialisten am Universitätsspital Zürich zurück.
Seit 2008 ist die USZ-Online-Konsultation kostenpflichtig. Daraufhin gingen die Anfragen um zwei Drittel zurück. Vor allem ältere Patienten blieben der Online-Beratung jedoch treu. «Personen, die sich einen Nutzen erhoffen, zahlen auch», sagt Brockes.
Unter dem Begriff Telemedizin lässt sich nicht nur die Beratung per E-Mail fassen, dazu gehört auch telefonische Beratung oder – allerdings noch als Zukunftsmusik – das so genannte Telemonitoring.
Beim Telemonitoring übermitteln die Patienten bestimmte Daten, wie Gewicht oder EKG-Werte, regelmässig an ein Zentrum, wo sie in ihre elektronische Patientenakte übertragen werden. Erkennen die Mitarbeiter im Zentrum einen Notfall oder zumindest Behandlungsbedarf, nehmen sie Kontakt zu den Patienten auf und besprechen mit ihnen, welches die nächsten Schritte sind.
Lesen Sie hier, was die Ärzte dem Hörsturz-Patienten geraten haben.