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«It was awesome!» – Der Erlebnisbericht von Gabriela Lazaro Ramirez lässt keinen Zweifel, dass sich ihr Austauschsemester an der Universität Zürich gelohnt hat. Nach drei Semestern Betriebswirtschaftslehre an einer Universität in Mexiko hat Ramirez das vergangene Frühlingssemester an der UZH verbracht.
Anders als in Mexiko war das Studium in Zürich freier organisiert. Mit der Zeit fand sie Gefallen daran, mehr Verantwortung übernehmen zu müssen beim Besuch der Vorlesungen und beim Lernen – auch wenn die Prüfungen erst am Semesterende anstanden. In Mexiko gehörten Prüfungen über das ganze Semester hinweg sowie eine enge Betreuung durch die Professoren zum Alltag – inklusive Präsenzkontrollen.
Ramirez ist eine von drei Studierenden, die im vergangenen Frühlingssemester von Mexiko, Argentinien und aus den USA in die Schweiz gekommen sind, um ein Semester an der Universität Zürich zu studieren. Gleichzeitig haben drei Studierende der UZH je ein Semester an einer Universität in den USA verbracht.
Unterwegs waren sie alle im Rahmen der International Student Exchange Programs (ISEP). Das 1979 in den USA gegründete Netzwerk bietet Studierenden der UZH die Möglichkeit, ein bis zwei Semester an einer von rund 140 Universitäten in den USA und 60 weiteren Universitäten in rund 40 Ländern zu studieren.
Die Universität Zürich nimmt seit 2009 am Programm teil. «Wir wollten den Studierenden eine grössere Auswahl an Studienplätzen anbieten können, insbesondere in den USA», so Sandra Kaufmann, ISEP-Koordinatorin bei der Abteilung Internationale Beziehungen der UZH. Der Entscheid bewährt sich, die Zahl der Plätze soll ausgebaut werden, wenn die Nachfrage weiterhin wie bisher steigt.
ISEP funktioniert so, dass immer dieselbe Anzahl Studierender von einer Universität ins Ausland («Outgoing») gehen und vom Ausland an diese Universität kommen («Incoming»). Wer von der UZH aus startet, bleibt hier immatrikuliert und hinterlegt einen bestimmten Geldbetrag. Dieser wird dazu verwendet, einem Studenten aus dem Ausland Kost und Logis zu finanzieren. Gleichzeitig bezahlt der Outgoing-Student im Ausland keine Immatrikulationsgebühr und erhält kostenlos Unterkunft und Verpflegung.
Alex Schindler muss für das Höhere Lehramt ohnehin einen halbjährigen Aufenthalt im englischsprachigen Raum vorweisen. Nach sieben Semestern Anglistik an der UZH verbrachte er das vergangene Semester in Vermont, einem kleinen Staat im Norden der USA. Er hat die Chance genutzt, Seminare zu besuchen, die in Zürich selten angeboten werden, etwa zu afroamerikanischer und kanadischer Literatur.
Vor allem aber genoss er auch die intensiven sozialen Kontakte, weil sich die Studierenden auf dem Campus oft begegneten: «Ich habe in einem Semester mehr Leute kennen gelernt als an der Universität Zürich in drei Jahren.»
«Man sollte nicht schüchtern sein und kann jederzeit Fragen stellen, denn alle sind sehr hilfsbereit», ist auch die Erfahrung von Nina Haelg. Die Studentin der Politikwissenschaften an der UZH verbrachte ein Semester in North Carolina (USA). Auch sie lebte auf dem Campus, was sie unbedingt empfehlen würde. Hilfreich empfand sie zudem, aus über hundert Studierendenorganisationen für die Freizeitgestaltung auswählen zu können.
Das Niveau an der Universität erlebte sie ähnlich oder in gewissen Kursen etwas weniger anspruchsvoll als an der UZH, die Betreuung dafür persönlicher: «Nicht nur in den Seminaren, auch in den grösseren Vorlesungen stellten wir uns persönlich vor und wurden schon nach zwei Wochen mit Namen angesprochen.»
Als hilfreich erwiesen sich für die Studierenden auch persönliche Mentorinnen und Mentoren, an die sie sich bei Fragen wenden konnten. An der UZH organisierten bisher zum Beispiel die Fachvereine oder das Erasmus Student Network (ESN) solche «buddies». In Zukunft wird die Universität Zürich zusätzlich offizielle «ISEP-Botschafter» haben. Die drei Studierenden, welche im Frühling mit ISEP in den USA waren, haben sich gerne für diese Amt zur Verfügung gestellt.