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Kooperation Nord-Süd

Nachhaltige Zusammenarbeit mit dem Süden

Die 2008 begonnene Zusammenarbeit der Universität Zürich mit der Makerere Universität in Uganda etabliert sich. Im Juli fand bereits die dritte gemeinsame Ethik-Summer School statt. Geplant sind zudem Projekte im Bereich Medizin und Ethnologie.
Andrea Rechsteiner, Nina Pfenninger

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Welches sind die Vor- und Nachteile von Mikrokrediten? Inwiefern haben wohlhabende Länder eine Pflicht, ärmeren Ländern Hilfe zu leisten? Und was ist unter «Entwicklung» überhaupt zu verstehen?

Hauptgebäude der Makerere Universität: Immer mehr Fachbereiche beteiligen sich an der Zusammenarbeit zwischen UZH und der Universität in Uganda.

Es fehlte nicht an Diskussionsstoff für die dritte Ethik-Summer School, die vom 5. bis 8. Juli 2010 an der Makerere Universität (MAK) in Uganda stattfand. Organisiert wurde sie vom dortigen «Center for Applied Ethics» und dem Ethik-Zentrum der Universität Zürich.

Vier schweizerische und 15 ugandische Studierende und Dozierende aus dem Bereich Moralphilosophie nahmen daran teil und diskutierten das Thema «Issues in Development». Bezüglich der Mikrokredite war etwa die Frage umstritten, ob es aus moralischer Sicht vertretbar ist, armen Menschen Kredite zu gewähren, anstatt diese ohne Rückzahlungsforderung finanziell zu unterstützen.

Bereits 2008 und 2009 hatten die Ethikzentren der beiden Hochschulen sich in Summer Schools in Uganda den Themen «World Poverty and Human Rights» sowie «Global Justice» gewidmet. Unterstützt wurden die Veranstaltungen seitens der Universität Zürich jeweils von der Koordinationsstelle Nord-Süd, die Teil der Abteilung Internationale Beziehungen der UZH ist.

Die regelmässige, intensive Zusammenarbeit der beiden Ethikzentren soll fortgesetzt werden. Neben weiteren Summer Schools ist unter anderem die Durchführung eines Workshops zu philosophischen Arbeitsmethoden geplant.

Von Literatur bis Diabetes

Die Zusammenarbeit mit der MAK entstand aus einem ersten Kontakt mit der UZH im Jahre 2006, anlässlich eines Forschungsprojektes zum Thema «Recht auf Wasser». In der Folge wurde bei gegenseitigen Besuchen der beiden Hochschulen Möglichkeiten der Kooperation erörtert und 2008 ein entsprechendes «Memorandum of Understanding» unterzeichnet.

Nicht nur das Ethik-Zentrum zeigte sich an der Zusammenarbeit mit Uganda interessiert. Professor Allen Reddick vom Englischen Seminar lehrte 2009 einen Monat an der MAK. Später unterrichteten zwei Dozentinnen der MAK zwei Wochen «Anglophone Literatur in Afrika» am Englischen Seminar in Zürich.

Geplant ist aktuell auch eine Zusammenarbeit zwischen der Medizinischen Fakultät der UZH und dem Universitätsspital an der MAK. So werden etwa eine medizinische sowie eine pflegerische Fachperson des Universitätsspitals Zürich während einem Monat am Universitätsspital der MAK ihr Wissen über die Behandlung von Diabetes weitergeben.

Gitte Beckmann, Assistentin am Völkerkundemuseum der Universität Zürich, befindet sich derzeit in einem Forschungsaufenthalt in Uganda, wo sie zum Thema Taubheit forscht. Gleichzeitig bereitet sie mit einem Kollegen des «Child Health and Development Centre» der MAK eine Feldforschung mit Ethnologiestudierenden zum Thema: «Disability and Technology» vor. Je fünf Studierende der UZH und der MAK sollen daran teilnehmen, wobei die Feldforschung in Uganda durchgeführt und in der Schweiz nachbereitet wird.

Langsam, aber stetig

Die Zusammenarbeit mit der Makerere Universität entwickelt sich langsam, aber stetig. Zunehmend mehr Fachbereiche beteiligen sich daran, was einen vielseitigen und bereichernden Austausch ermöglicht. Auch die über längere Zeit gepflegten Kontakte, wie im Falle des Ethik-Zentrums, geben der Nord-Süd-Kooperation die notwenige Tiefe – eine gute Grundlage für eine nachhaltige Zusammenarbeit.

In Zukunft soll die Kooperation Nord-Süd innerhalb der UZH noch bekannter gemacht werden, um weitere Interessierte anzusprechen und auf die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit aufmerksam zu machen.