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Obstsortenmarkt im Botanischen Garten

«Kronprinzen» und «Freiherren» zum Reinbeissen

Am Samstag, 30. Oktober, findet im Botanischen Garten der Universität Zürich zum vierten Mal der Obstsortenmarkt statt. Die Besucher können über 50 Äpfel- und Birnensorten degustieren und kaufen oder sich auch darüber informieren, welche Sorten besonders lagerfähig sind oder sich zum Backen oder Dörren eignen.
Roland Gysin

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Grossverteiler bieten üblicherweise vier oder fünf Sorten an. Auf dem Wochenmarkt sind es bereits deutlich mehr. Aber gleich 48 Sorten Äpfel und sechs Sorten Birnen auf einmal – das gibt es nur auf dem Obstsortenmarkt im Botanischen Garten der Universität Zürich am Samstag, 30. Oktober, von 11 bis 17 Uhr. Genauso einzigartig: eine Auswahl der rund 80 Kastaniensorten, die in der Schweiz je beschrieben wurden.

Obstsortenmarkt: Fachkundige Obstbauern und -bäuerinnen geben Auskunft über mehr als 50 Sorten Aepfel und Birnen.

Der Markt findet dieses Jahr zum vierten Mal statt. Peter Enz, Leiter des Botanischen Gartens, hofft nicht nur auf gutes Wetter, sondern auch auf möglichst viele Besucher und Besucherinnen, auf dass die gut 1700 Kilogramm Früchte auch fleissig gekauft werden. Enz verfolgt mit dem Obstmarkt zwei Ziele: Konsumenten sollen die Sortenvielfalt von Äpfeln und Birnen in der Schweiz kennenlernen und Produzenten sollen ermutigt werden, alte Sorten zu pflegen und so einen Beitrag für die Biodiversität zu leisten.

Fachkundige Beratung

Auf dem Obstsortenmarkt 2009 füllten fast 4000 Leute ihre Einkaufstaschen mit knackig gluschtigen Früchten. Etwa mit «Hallauer Maienäpfeln» aus dem Kanton Schaffhausen – nachgewiesen erstmals um 1864 – oder mit den seit 1760 bekannten «Edelchrüslern» aus dem Kanton Baselland.

Wer hingegen Äpfel lieber zu Kompott oder Most verarbeitet, wird am kommenden Wochenende eher zum «Bänziger», zum «Pomme chasseur» oder zum «Pomme à la grappe» greifen, alles Sorten, die in der Schweiz seit Ende des 19. Jahrhunderts angebaut werden.

Zu den Tafelobst-Favoriten von Peter Enz gehören «der frischen Säure wegen der Sauergrauech» und «wegen der unglaublich schönen Farbe» die Rote Sternreinette. Und zum Backen schwört Enz auf den «Reinette de Chevroux», der auch «Zeienapfel» genannt werde.

Für Fragen, etwa, ob sich der «Schneiderapfel» oder der «Freiherr von Berlepsch» besser zum Dörren eignet, oder wie lange sich der «Kronprinz Rudolf» lagern lässt, stehen an den Verkaufsständen fachkundige Obstbauern- und bäuerinnen bereit.

Und wem das Selber-Dörren, -Backen und -Mosten zu mühsam ist, kann auch gleich die fertigen Produkte posten, degustieren inklusive.