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Georg Friedrich Götz-Preis 2010

Anerkennung für zwei Zürcher Immunologen

Die Mediziner Lars Hangartner und Mike Recher von der Universität Zürich erhielten gestern den renommierten Georg Friedrich Götz-Preis 2010. Der Preis wird jährlich für besondere Leistungen in der medizinischen Forschung vergeben. 
Marita Fuchs

In seiner Laudatio würdigte Klaus Grätz, Dekan der Medizinischen Fakultät, die Leistungen der beiden Preisträger.

Preisträger Mike Recher wurde für seine hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der antiviralen Immunologie ausgezeichnet. In seinen Forschungsarbeiten ist es Mike Recher gelungen, zu zeigen, dass nicht nur antivirale zytotoxische CD8+ T-Lymphozyten massgebend an der Elimination von Viren beteiligt sind, sondern, bei Persistenz von Viren in Organen wie der Niere, antivirale Antikörper zur Virus-Elimination notwendig sind. 

Entwicklung neuer Impfstrategien

In einer weiteren Studie zeigte Mike Recher, dass bei Vorliegen einer polyklonalen B-Zellstimulation, wie sie bei vielen chronischen Infektionen zu beobachten ist, über die Aktivierung von CD4-T-Helferzellen die Bildung von neutralisierenden Antikörpern gehemmt wird. Damit ergeben sich neue Erkenntnisse zur Antikörper-abhängigen Elimination von Krankheitserregern, was auch für die Entwicklung von neuen Impfstrategien höchst interessant ist.

Preisträger Mike Recher

Recher absolvierte nach dem Medizinstudium in Basel einen Postgraduate-Kurs für experimentelle Medizin und arbeitete vier Jahre bei Nobelpreisträger Rolf Zinkernagel am Institut für Experimentelle Immunologie an der Universität Zürich. Darauf wandte er sich der Inneren Medizin zu und verbrachte zwei Jahre im Bruderholz-Spital Basel. Ab 2008 arbeitet er in der Klinik für Immunologie des Universitätsspitals Zürich und war dort als Assistenzarzt tätig. Seit Juli 2009 am Children's Hospital in Boston im Forschungsprogramm «Primary Immunodeficiencies».

Impfstoff gegen HIV entwickeln

In seiner Laudatio zu Lars Hangartner, dem zweiten Preisträger, hob Dekan Grätz dessen hervorragenden Leistungsausweis auf dem Gebiet der Infektionsimmunologie und Virologie hervor.

Ein spezieller Fokus von Lars Hangartner liegt in der Erforschung der Rolle der humoralen Immunantwort (von lat. [h]umor = Feuchtigkeit, Flüssigkeit) während Viruserkrankungen. Hangartner konzentrierte sich vornehmlich auf die Erforschung der humoralen Immunantwort zu HIV im Hinblick auf eine Impfstoffentwicklung.

Preisträger Lars Hangartner

Nach dem Studium in Molekularbiologie an der Universität Zürich widmete sich Hangartner während seiner Dissertation unter Prof. Hans Hengartner und Prof. Rolf Zinkernagel am Institut für Experimentelle Immunologie dem Studium der Host-Pathogenen Interaktionen bei viralen Infekten in experimentellen Mausmodellen. Von 2005 bis 2008 vertiefte er seine Studien auf diesem Gebiet als Postdoc in der renommierten Forschungsgruppe von Prof. Dennis Burton am Scripps Research Institut in San Diego, Kalifornien. Seit Herbst 2008 ist er Junior Group Leader am Institut für medizinische Virologie an der UZH, seit 2009 hat er am gleichen Institut eine SNF-Förderungsprofessur inne.

Rektor Andreas Fischer übergab den Preisträgern die Urkunden. Das Preisgeld beträgt je 15'000 Franken.

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