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Blutspenden

Blutarme Ferienzeit

Wenn in den Sommerferien alle verreist sind, bekommt dies auch der Blutspendedienst zu spüren: Die Spenderinnen und Spender kommen spärlicher. Präventivmediziner Felix Gutzwiller und sein Team wissen um den drohenden Mangel und haben Ende Juni Blut gespendet. Auch als Beispiel für andere Institute und Abteilungen der Universität.
Theo von Däniken

Der Beginn der Sommerferienzeit ist für den Blutspendedienst der Region Zürich kein Anlass zum Aufatmen. Im Gegenteil: Wenn alle in die Ferien verreisen, dann gehören dazu eben auch die Blutspenderinnen und Blutspender. «In der Ferienzeit verspüren wir immer einen starken Rückgang der Blutspenden», sagt Gertrud B. Stäheli, Administrative Leiterin des Blutspendedienstes der Region Zürich. Dann müssen besondere Anstrengungen unternommen werden, um Spenderinnen und Spender aufzubieten.

Reserven vor Grossanlässen

Im Moment besteht zwar keine Knappheit in der Region Zürich, aber in den kommenden Wochen werden die Spenden zurückgehen, weiss Stäheli. Dieses Jahr ist die Situation zudem mit der Fussball-Europameisterschaft noch eine besondere. Vor zwei Jahren, während der Fussball-Weltmeisterschaft beispielsweise nahm die Zahl der Spender spürbar ab. Zugleich stieg der Bedarf an Blut. «Wir halten vor Grossanlässen die Reserven immer hoch», erklärt Stäheli. Die Zahlen für den Juni hat sie zwar noch nicht, sie geht aber davon aus, dass die Euro2008 keinen so grossen Einfluss, weder auf die Spender noch auf den Bedarf, gehabt hat.

Prof. Dr. med. Felix Gutzwiller: «Wenn ich selber einmal Blut brauche, bin ich froh, wenn andere bereits gespendet haben.»

Dass Spenderblut im Sommer und im Umfeld von Grossanlässen knapp ist, weiss auch Prof. Dr. med. Felix Gutzwiller, Direktor des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich (ISPMZ). «Blut spenden kostet den Spender nichts, kann aber verhindern, dass andere mit dem Leben bezahlen», so Gutzwiller. Er hat deshalb in der vergangenen Woche gleich sein ganzes Team zum Blutspenden animiert. «Wenn ich selber einmal Blut brauche, bin ich ebenfalls froh, wenn andere bereits gespendet haben», begründet er sein Engagement.

Gutzwiller hofft, dass – gerade in der Sommerzeit – auch andere Institute oder Abteilungen der Universität dem Beispiel des ISPMZ folgen. Gertrud Stäheli jedenfalls würde es freuen: «Im Sommer sind wir um jeden Spender doppelt froh.»