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Das offene Ohr

Dr. Eugen Teuwsen tritt nach 35 Jahren als Leiter der Psychologischen Beratungsstelle von Universität und ETH Zürich in den Ruhestand. Seine Aufgabe übernimmt im Januar Ulrich Frischknecht.
Adrian Ritter

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Der neue Leiter der Psychologischen Beratungsstelle, Ulrich Frischknecht (links), und sein Vorgänger Dr. Eugen Teuwsen.

Am 3. Januar 2008 wird Ulrich Frischknecht sein Büro bei der Psychologischen Beratungsstelle (PBS) in der Nähe des Hottingerplatzes beziehen. Er hatte an der Universität Zürich Psychologie studiert und war als Psychologe und Psychotherapeut in den letzten 13 Jahren im Bereich Psychiatrie tätig gewesen. Derzeit ist er Leiter des psychologischen Dienstes des Psychiatriezentrums Männedorf, wo er vor allem mit älteren Menschen zu tun hat.

«Ich werde mich zuerst mit dem neuen Umfeld vertraut machen müssen», sagte er am Mittwoch an der vom PBS veranstalteten Tagung «Psychotherapeutische Beratung von Studierenden».

Er freue sich auf die Aufgabe und sei zuversichtlich, mit einem guten Team auch weiterhin eine hochstehende Beratung anbieten zu können: «Die Studierenden der beiden Hochschulen sollen bei uns ein offenes Ohr finden». Ziel werde es sein, die vorhandenen Ressourcen – 270 Stellenprozente der vier Beraterinnen und Berater – möglichst effektiv und zum Nutzen der Studierenden und der Hochschulen einzusetzen.

Gemeinsamer Hintergrund

Mit Eugen Teuwsen gehen Ende Jahr zwei weitere Mitarbeitende des Teams in Pension. Frischknecht stellte deshalb an der Tagung nicht nur sich selber, sondern auch die neuen Beraterinnen und Berater vor. Gemeinsam ist dem Team der psychoanalytische Hintergrund. Dies sei keine Absicht gewesen, sondern habe sich aufgrund der gesuchten Qualifikationen und Erfahrungen ergeben, so Frischknecht.

Selbstbestimmung fördern

Ebenfalls einen psychoanalytischen Hintergrund hat der zurücktretende Leiter der PBS, Eugen Teuwsen. Er hatte die Psychologische Beratungsstelle 1972 gegründet, in einer Zeit des Aufbruchs und der Demonstrationen.

Auch die Forderung nach psychologischen Beratungsstellen an den Hochschulen kam ursprünglich von den Studierenden. Sie erhofften sich davon Hilfe bei der Lebensbewältigung und eine Förderung ihrer Autonomie.

So versteht Teuwsen die Aufgabe der Psychologischen Beratung auch heute als «Anfang zur Befreiung zur Selbstbestimmung». Zwischen den möglichen Ansprüchen der Eltern, den Anforderungen des Studiums und dem später oft stressreichen Forschungsalltag dürfe bei der Beratung von Studierenden nicht vergessen gehen: «Mit dem Bestehen der Prüfungen ist es nicht getan. Es gilt immer, mehr zu verstehen», so Teuwsen.

In diesem Sinne wünschte der abtretende Stellenleiter der Alma Mater der Zukunft vor allem «viel Herz», um in der Zukunft die Weichen richtig stellen zu können. Wo Freud mit Blick auf die Integration des Unbewussten gesagt hatte «Wo Es war, soll Ich werden», scherzte Teuwsen bei der symbolischen Stabsübergabe an seinen Nachfolger: «Wo ich war, soll er sein».

Das bisherige Team (von links): Eugen Teuwsen (Leitung), Annette Kerkow und Daniela Bollinger (Sekretariat) sowie die Beraterinnen  Wiebke Rüegg-Kulemkampff und Nina Bakman (auf dem Bild fehlen Rolf Edelmann und Katrin Wiederkehr).

Entwicklungen anstossen

«Mit dem Weggang von Eugen Teuwsen geht ein Kapitel Geschichte von Universität und ETH Zürich zu Ende», würdigte Maximilian Jaeger, Delegierter des Rektors der UZH, den Zurücktretenden. Er dürfe mit Stolz auf ein berufliches Leben zurückblicken und darauf zählen, dass die PBS eine wichtige Stelle an den Hochschulen bleiben werde. Jaeger dankte dem bisherigen Team dafür, bei den Ratsuchenden Entwicklungen in Gang gebracht und gemeinsam Lösungen erarbeitet zu haben.

Dass die Beratungsstelle einem Bedürfnis entspricht, zeigen auch die Nutzungszahlen. Waren es zu Beginn rund 100 Ratsuchende, so nehmen heute etwa 700 Personen jährlich deren Dienste in Anspruch.

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