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«Ich konnte der Pensionierung gelassen entgegen blicken, denn die Kontinuität meiner Arbeit ist gewährleistet», erzählt Heinzpeter Stucki. Aus achtundvierzig Bewerbungen ist seine bisherige Mitarbeiterin, die Historikerin Silvia Bolliger, zu seiner Nachfolgerin gewählt worden. Sie übernimmt unter anderem die Aufgabe, die angesammelten rund 2500 Laufmeter an Dokumenten elektronisch verfügbar zu machen – zur Hälfte ist dies bereits geschehen.
Es sind beispielsweise Akten der Universitätsleitung und der Dekanate, alte Fotos der Universität oder Doktoratsurkunden seit den 1850er-Jahren, die im Untergeschoss des Hauptgebäudes an der Rämistrasse gelagert werden. Nur rund zehn Prozent der Dokumente, die an ein Archiv übergeben werden, sind es auch wert, aufbewahrt zu werden, besagt eine Faustregel unter Archivaren: «In der Praxis sind es dann vielleicht zwanzig Prozent», hat Stucki erfahren.
Dass dem Universitätsarchiv das Material nicht ausgeht, dafür sorgte Heinzpeter Stucki in den letzten Jahren auch selber. Neben seiner Tätigkeit als Archivar war er seit 2003 mit einem 50-Prozent-Pensum Adjunkt im Rektorat der Universität. In dieser Funktion verfasste er beispielsweise Protokolle der Universitätsleitung. «Diese Mischung hat mir immer gefallen: Einerseits die historischen Dokumente sichten und andererseits am Puls der Universitätspolitik arbeiten.»
Seine Verbundenheit mit der Universität Zürich reicht in die 1960er-Jahre zurück, als Heinzpeter Stucki hier Geschichte studierte. Anschliessend war er am Staatsarchiv des Kantons Zürich tätig, bevor es ihn 1984 an die Universität Zürich zurückzog. Er wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte, wo er zuvor auch doktoriert hatte.
Seit Oktober 2007 kann Heinzpeter Stucki seine Zeit neu aufteilen. Je ein Drittel widmet er der Familie, seinem Hobby Modelleisenbahnen und speziellen Engagements. Zu den letzteren gehört nicht nur das Archiv der Naturforschenden Gesellschaft, sondern auch eine Stiftung, die sich für das Bildungswesen in Nepal einsetzt. Heinzpeter Stucki ist Vizepräsident der Stiftung und plant für 2008 einen zweimonatigen Aufenthalt in Nepal. Auf dem Programm steht der Besuch von Schulen, aber auch ein Trekking und nicht zuletzt der Besuch der Eltern seines Schwiegersohns.