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Eigentlich müsste dieser Artikel ja auf Englisch geschrieben sein. Denn wo finnische und portugiesische Studierende mit Schweizerischen zusammentreffen, so wie gestern abend in der Kaserne Bern zum gemeinsamen internationalen Schlemmen, Networken und Feiern, wird der eine oder die andere wohl auf die Weltsprache Englisch umschwenken, wenn beim angeregten Diskutieren über Rezepte zum Kochen und zum Studieren plötzlich die deutschen Vokabeln fehlen.
ERASMUS, das Austauschprogramm für Studierende aus europäischen Staaten, an dem auch die Schweiz teilhat, wurde 1987 von der EU gegründet. Mit ERASMUS können Studierende europäischer Nationen während drei bis zwölf Monaten an eine andere europäische Universität wechseln. Wobei die Zugehörigkeit zur EU nicht streng gehandhabt wird: auch die Türkei, Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz sind ins ERASMUS-Programm eingebunden. Ein ERASMUS-Aufenthalt im Ausland soll mehr als ein reiner «Kultur- und Sprachaufenthalt» sein, die dabei erworbenen ECTS-Punkte werden an der Heimuniversität angerechnet.
250 bis 270 Studierende der Universität Zürich profitieren jährlich von ERASMUS, rund 160 ausländische Studierende besuchen die hiesige Universität. Am häufigsten wählten die Zürcher Studierenden Universitäten in den klassischen «Feriendestinationen» Deutschland, England, Spanien, Frankreich und Italien. Aus naheliegenden Gründen interessieren sich vor allem Studierende der Sprachwissenschaften für einen Auslandaufenthalt, aber auch BWLer und Jus-Studierende gehen häufig mit ERASMUS ins Ausland. Die meisten sind sehr zufrieden damit. «Schlechte Erfahrungen hat so gut wie niemand gemacht», erzählt Ivo Rüttimann, ERASMUS-Koordinator der Universität Zürich.
Mobilität wird den Studierenden wärmstens empfohlen, nicht nur, um den Erfahrungshorizont zu erweitern und eine Fremdsprache zu vertiefen, sondern auch um internationale akademische Beziehungen zu knüpfen, die sich karrieremässig auszahlen können. Beim Eurodinner gestern abend mit anschliessender Geburtstagsparty in der Kaserne Bern konnte man erleben, dass sich das Nützliche ausgezeichnet mit dem Angenehmen verbinden lässt.