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Gold für Ihre Hoheit

Königlicher Besuch am vergangenen Freitag an der Universität Zürich: Prinzessin Chulabhorn von Thailand, renommierte Chemieprofessorin, wurde im Rahmen des Dorothy Crowfoot Hodgkin Symposiums mit der Hofmann-Medaille ausgezeichnet.
Heidi Weber, Theo von Däniken

Prinzessin Chulabhorn (2.v.l) mit Rektor Prof. Hans Weder, Prof. Kim Baldridge und Prof. Jay Siegel, Direktor des organisch-chemischen Instituts.

Erfolgreiche Rollenmodelle für Frauen in den Naturwissenschaften aufzeigen: Das ist eines der Ziele des Dorothy Crowfoot Hodgkin Symposiums des Organisch-chemischen Instituts der Universität Zürich. Am vergangenen Freitag konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei eine Wissenschaftlerin mit einem aussergewöhnlichen biographischen Hintergrund kennen lernen: Prof. Dr. Her Royal Highnesss Princess Chulabhorn Mahidol. Prinzessin Chulabhorn ist die jüngste Tochter des Thailändischen Königs und schlug als Wissenschaftlerin einen für Mitglieder der königlichen Familie doch sehr ungewöhnlichen Weg ein.

1985 erwarb sie ihren Doktortitel in organischer Chemie an der Universität Mahidol. Bereits ein Jahr später gründete sie die Chulabhorn-Stiftung, 1987 das Chulabhorn Research Institute. Heute ist Prinzessin Chulabhorn eine weltweit bekannte Chemieprofessorin mit dem Spezialgebiet der Gewinnung von Medikamenten aus Pflanzen. In ihrem Vortrag an der Universität in Zürich erläuterte sie, wie Wirkstoffe aus natürlichen Produkten gewonnen werden können. Solche Produkte können beispielsweise gegen das Wachstum von Krebszellen eingesetzt werden, andere wiederum beeinflussen den Blutkreislauf.

Ada Yonath ist Direktorin des Helen and Milton A. Kimmelman Center for Biomolecular Structure and Assembly am Weizmann Institut in Israel.

Als Anerkennung für ihre Arbeit überreichte Rektor Prof. Hans Weder Prinzessin Chulabhorn die Hofmann-Medaille. Die Auszeichnung wird für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Experimentalchemie und zur Förderung von experimentell-chemischen Untersuchungen verliehen. Sie ist nicht mit einem Geldbetrag verbunden.

Rollenmodelle für Frauen in den Naturwissenschaften

Nicht nur mit ihrer speziellen Biographie, auch mit ihrem Forschungsgebiet steht Prinzessin Chulabhorn genau in der Ausrichtung des jährlich stattfindenden Dorothy Crowfoot Hodgkin Symposiums. Ziel ist es nämlich, so die Organisatorin Professor Kim Baldridge vom Organisch-chemischen Institut der Universität Zürich, interdisziplinäre Forschungsansätze von Frauen in der Wissenschaft zu präsentieren und zu fördern.

Debra Wallace forscht über industrielle Prozesse.

Das Dorothy Crowfoot Hodgkin Symposium versteht sich als eine Fortsetzung der Maria Goeppert Mayer Symposien, die Kim Baldridge seit elf Jahren jährlich am San Diego Supercomputer Center in Kalifornien durchführte. Nach ihrem Ruf an das Organisch-chemische Institut der UZH hat sie diese erfolgreiche Veranstaltung an der Universität Zürich etabliert.

Kim Baldridge konnte für das Symposium eine Reihe international hervorragender Wissenschaftlerinnen als Rednerinnen gewinnen: Neben Prinzessin Chulabhorn Mahidol referierte Ada Yonath. Die Direktorin des Helen and Milton A. Kimmelman Center for Biomolecular Structure and Assembly am Weizmann Institut in Israel ist eine Kristallographin, die durch ihre Pionierarbeit an der Untersuchung der Struktur von Ribosomen bekannt wurde.

Dr. Pauline Chiu befasst sich mit der Gewinnung von Medikamenten aus natürlichen Produkten.

Durch ihre hervorragenden Arbeiten zeichnet sich auch Debra Wallace aus. Sie erhielt das Junior Research Fellow am Churchill College Cambridge im Bereich organischer Chemie und arbeitet nun in der Industrie im Bereich Industrial Process research. Mit der Assistenzprofessorin Dr. Pauline Chiu schloss sich der Kreis: sie arbeitet ebenfalls wie Prinzessin Chulabhorn Mahidol an der Gewinnung von Medikamenten aus natürlichen Produkten, speziell im Bereich der Krebsforschung.

Rundgang durch das Labor

Während Prinzessin Chulabhorn Mahidol sich bei dem ans Symposium anschliessenden Rundgang die Labors des Instituts für organische Chemie und für Prozessforschung anschaute, hatten die Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlerinnen die Möglichkeit, sich bei der Postersession auszutauschen. Die Veranstaltung wurde mit dem Posteraward abgerundet.