Navigation auf uzh.ch

Suche

UZH News

 

Dies academicus 2007

Anlässlich des Dies academicus am 28. April wurden acht Ehrendoktoren ernannt und sechs Jahrespreise vergeben. Prorektor Caspar von der Crone widmete seine Rede zur 174. Stiftungsfeier der Universität Zürich der Bedeutung des Willens im Recht.
unicom

Kategorien

Rektor Hans Weder im Kreis der frisch gekürten Ehrendoktoren (von links): Adrian Staehelin, Michael Brennan, Joel. D. Cooper, Marvin A. Sackner, David Cohen, Veronika von Stockar, Christopher Hogwood, Tadatsugu Taniguchi, Georg Kramer.

Das akadamische Orchester unter der Leitung von Johannes Schlaefli eröffnete die Feier zum Dies academicus mit der Ouverture von Guiseppe Verdis Oper «la forza del destino». Nicht von der Macht des Schicksals, dafür aber von der Kraft des Willens handelte die Rede von Prorektor Caspar von der Crone. Anhand zahlreicher Fallbeispiele aus dem Vertragsrecht ging er dem gesellschaftsgestaltenden Moment des Willens nach, wobei er betonte, dass der im Recht verwendete Willensbegriff eine autonome Prägung sei, die nicht primär an der erfahrenen Wirklichkeit, sondern an den Funktionszusammenhängen des Rechts orientiert sei.

Prorektor Hans Caspar von der Crone hiehlt die Dies-Rede zum Thema: «Wille als Grundlage der vertraglichen Bindung».

Franz Mauelshagen, Präsident der Vereinigung akademischer Mittelbau der Universität Zürich (VAUZ), plädierte in seiner Rede für eine Reform der Stellenstruktur nach angelsächsischem Vorbild, um dem akademischen Nachwuchs mehr Sicherheiten zu bieten, um längerfristig die Konkurrenzfähigkeit der Universität auf einem global wachsenden Arbeitsmarkt für Hochqualifizierte zu gewährleisten.

Dr. Franz Mauelshagen, Präsident des VAUZ, beleuchtete die Stellung des

Mittelbaus in der Wissensgesellschaft.

Acht Personen wurde am diesjährigen Dies academicus die Ehrendoktorwürde verliehen:

Prof. Dr. Michael Brennan in Anerkennung seiner grossen Verdienste in der Finanzmarktforschung, insbesondere auf den Gebieten Asset Pricing, Corporate Finance und Derivative Finanzinstrumente.

Prof. David Cohen, J.D., Ph.D. in Anerkennung seiner Leistungen auf dem Feld der antiken griechischen Rechtskultur sowie seines vorbildlichen beruflichen und persönlichen Einsatzes für die Durchsetzung der Menschenrechte durch die internationale Gerichtsbarkeit.

Prof. Dr. Joel D. Cooper für seine herausragenden experimentellen und klinisch-chirurgischen Leistungen in der Thorax-chirurgie sowie für seine Unterstützung beim Aufbau des Lungentransplantationsprogramms am Universitätsspital Zürich und seine engen Beziehungen zur Klinik für Thoraxchirurgie im Rahmen wissenschaftlicher Kooperation.

Prof. Christopher Hogwood in Würdigung und Anerkennung seiner grossen Verdienste um die Musikforschung und seiner darauf fussenden Tätigkeit als Cembalist und Dirigent, die ihn zu einem herausragenden Vertreter der historisch orientierten Aufführungspraxis gemacht hat.

Prof. Dr. Marvin A. Sackner in Anerkennung seiner grossen Verdienste auf dem Gebiet der modernen experimentellen und klinischen Pneumologie und seiner intensiven wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit der Klinik für Pneumologie am Universitätsspital Zürich.

Prof. Dr. Adrian Staehelin in Anerkennung seiner grossen Verdienste in den Bereichen des Zivilverfahrensrechts und Arbeitsrechts durch die äusserst fruchtbare Verbindung seiner Tätigkeiten als Richter sowie als akademischer Lehrer und Verfasser wegweisender Publikationen.

Prof. Dr. Tadatsugu Taniguchi in Anerkennung seiner bahnbrechenden Arbeiten zur Identifizierung und Charakterisierung von Regulatoren und Effektoren des angeborenen Immunsystems, insbesondere von Interferonen und IRF Transkriptionsfaktoren.

Frau Veronika von Stockar in Anerkennung ihrer grossen Verdienste in der Betreuung und Pflege von wildlebenden Greifvögeln und Eulen.

Zum Ständigen Ehrengast der Universität wurde Dr. Georg Kramer ernannt, in Würdigung der grossen Verdienste, die er sich als Präsident des Zürcher Universitätsvereins und mit der Gründung der Dachorganisation Alumni UZH erworben hat.

Das musikalische Programm des Dies academicus wurde vom Akademischen Orchester bestritten.

Im Auftrag der Fakultäten wurden folgenden Personen Jahrespreise übergeben:

Stefan Bänziger für seine wissenschaftliche Arbeit mit «humanisierten Mäusen», die sich mit HIV infizieren lassen und daher ein äusserst wertvolles Modell für die HIV-Forschung darstellen.

Dennis Gärtner für seine Dissertation «Essays in Industrial Organization and Mechanism Design», in der unter anderem nachgewiesen wird, dass herkömmliche Vorstellungen über das Auftreten von Fusionswellen fragwürdig sind.

Dr. Daniel Glauser für seine Erkenntnisse in der Veterinärvirologie, welche die gezielte Konzeption einer neuen Generation von Vektoren für die Gentherapie ermöglichen.

Felix Helg für seine Dissertation über die rechtliche und tatsächliche Ausgestaltung der schweizerischen Landsgemeinden, in welcher konstruktive Vorschläge für die Weiterentwicklung der Versammlungs-demokratie gemacht werden.

Andreas Hunziker für seine Dissertation «Das Wagnis des Gewöhnlichen», in der er in Auseinandersetzung mit Ludwig Wittgenstein und Stanley Cavelleinen einen neuen Zugang zum Verständnis des christlichen Glaubens entwickelt.

André Utzinger für seine Dissertation «Identities and Institutions beyond the Nation State. The Case of the Emerging European Policy», in welcher er die Beziehung zwischen politischen Institutionen und kollektiven Identitäten untersucht.

Weitere Auszeichnungen gingen an folgende Personen:

Dr. Christoph Oehler erhielt das Forschungsstipendium der Walter und Gertrud Siegenthaler Stiftung 2007, um im Rahmen eines Forschungsaufenthalts in den USA an der Dynamik der Tumoroxygenierung nach antivaskulären Behandlungsmodalitäten zu forschen.

PD Dr. med. Peter S. Sandor erhielt für seine Leistungen bei der Erforschung der Migräne den Habilitationspreis 2007 der Walter und Gertrud Siegenthaler Stiftung.

PD Dr. med. Georg Bosshard erhielt den Stehr-Boldt-Preis für seine Arbeit «A role for doctors in assisted dying» und seine Tätigkeit auf dem Gesamtgebiet der Sterbehilfe.

Prof. Dr. Manfred Reinacher erhielt den Preis der Walter Frei Stiftung in Anerkennung seiner grossen Verdienste auf dem Gebiet der Veterinärpathologie, insbesondere der Erforschung von viralen Krankheiten bei Katzen.

PD Dr. Hans-Georg von Arburg erhielt des UBS Habilitationspreis für seine Habilitationsleistung in Neuerer deutscher Literaturwissenschaft, der eine Arbeit zugrunde lag mit dem Titel «Alles Fassade. ‘Oberfläche’ in der deutschsprachigen Architektur- und Literaturästhetik 1770–1870».

Prof. Dr. Lutz Jäncke erhielt den Credit Suisse Award for Best Teaching, speziell für seinen innovativen Umgang mit den Herausforderungen von Grossveranstaltungen mit über 200 Studierenden, speziell für seine Vorlesung «Grundlagen der Biologischen Psychologie I».