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Der erste Lehrpreis wird für die beste Grossveranstaltung des Wintersemesters 2006/07 vergeben. Seminare und Vorlesungen mit Hunderten von Studierenden interessant und inhaltsreichreich zu gestalten, ist eine Herausforderung universitärer Lehre, der sich Dozierende aller Fakultäten stellen müssen. Das Auswahlkriterium «Grosse Veranstaltung» macht die Vorlesungen oder Seminare vergleichbar, was bei der Vielfalt der universitären Lehrangebote ansonsten kein leichtes Unterfangen ist. «Gute Lehre zu definieren, ist bei sieben Fakultäten keine einfache Aufgabe», sagt Daniel Marek, Stabsstellenleiter des Prorektorats Geistes- und Sozialwissenschaften, der das Projekt Lehrpreis begleitet. «Deshalb haben wir uns für analoge Schwerpunktkriterien wie dem der Grossveranstaltung mit mehr als 200 Studierenden entschieden. Die Kriterien werden von Jahr zu Jahr wechseln. So erhalten alle Dozierenden, die längerfristig an der Universität Zürich lehren, die Chance, einmal gewählt zu werden.» sagt Marek.
Während Lehrpreise an anderen Universitäten häufig von Studierenden organisiert werden, hat sich die Universität Zürich für ein zweigleisiges Verfahren entschieden: Zunächst stimmen die Studierenden ab. Sobald die meist gewählten Veranstaltungen feststehen, wird ein Gremium die betreffenden Nominationen nachprüfen und der Universitätsleitung einen Vorschlag unterbreiten. Das Fachgremium besteht aus dem Prorektor Geistes- und Sozialwissenschaften, drei Vertreterinnen und Vertretern der Studierenden sowie einer von der Lehrkommission delegierten Vertretung der Arbeitsstelle für Hochschuldidaktik. Dabei wird das Gremium sein besonderes Augenmerk darauf richten, wie die Veranstaltung methodisch-didaktisch aufgebaut wurde. Somit sind sowohl das Urteil der Studierenden als auch des Gremiums entscheidend für die Vergabe des Preises.
Die Studierenden können seit dem 8. Januar 2007 auf einer Webseite Dozierende auswählen, die ihrer Ansicht nach die beste Grossveranstaltung durchführen. «Das Programm hinter der Website gewährleistet, dass jeweils nur eine Stimme abgeben werden kann», sagt Stefan Paschke von der Abteilung unicom online, der das Tool eingerichtet hat und betreut. Die Studierenden können in einem Textfeld ihre Wahl begründen; zusätzlich beantworten sie mehrere Fragen zur Art und Weise der Wissensvermittlung. Bis jetzt haben 1080 Studierende am Wahlverfahren teilgenommen.
Der Preis in Höhe von 10'000 Franken wird von der Jubiläumsstiftung der Credit Suisse gestiftet. Daniel Marek ist gespannt auf das Ergebnis. «Den diesjährigen Preis betrachten wir ein Stück weit als Versuchslauf, wir sammeln Erfahrungen», sagt er. Auf Dauer könne der Lehrpreis dazu beitragen, der Lehre mehr Gewicht zu verleihen. Mit dem Lehrpreis soll engagierte Lehre aufgewertet werden. Dozentinnen und Dozenten können dank des Preises persönlich ein Ansehen in puncto Lehrbefähigung erlangen.