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Das Akademische Orchester Zürich (AOZ) spielt am 9. Juni um 20.00 Uhr in der Tonhalle Zürich. Präsentiert werden zwei Werke von Dmitri Schostakowitsch und ein Werk von Modest Mussorgsky.
Die Balletsuite «Der Bolzen» (op. 27a) von Schostakowitsch (1906-1975) entstand 1931 aus dem gleichnamigen dreiaktigen Ballet. Das Ballett wurde damals nach kurzer Spielzeit abgesetzt, da man dem Komponisten «Gleichgültikeit gegenüber den grossen sowjetischen Ideen» vorwarf, wie das AOZ im Pressebulletin zum Konzert schreibt. Vom ursprünglichen Ballet blieb nach der Absetzung des Stücks nur die Orchestersuite, welche geprägt ist von «Parodie, blitzschnellem Umschlagen der Atmosphäre und einer ausgezeichneten Instrumentation».
Schostakowitsch war zweifellos kein Anhänger der politischen Machthaber, denn auch sein erstes Cellokonzert ist gemäss AOZ seinen «regimekritischen Kompositionen» der Jahre 1948 bis 1963 zuzuordnen. Das am Freitag gespielte Konzert für Violoncello und Orchester Nr.1 Es-Dur (op. 107) stammt aus dem Jahre 1959. Mit seinen Elementen aus der jüdischen Volksmusik wollte Schostakowitsch gleichzeitig auch den sowjetischen Antisemitimus verurteilen.
Als drittes Werk wird «Bilder einer Ausstellung» von Modest Mussorgsky (1839-1881) gespielt. Der Komponist schrieb das Klavierwerk zum Gedenken an seinen verstorbenen Freund, den Maler und Architekten Viktor Hartmann. Der Kunstkritiker Stassov hatte nach dem Tode von Hartmann eine Ausstellung mit 400 Skizzen, Entwürfen und Aquarellen eröffnet. Von der Aussstellung tief beeindruckt, machte sich Mussorgsky an die musikalische Darstellung von zehn dieser Bilder. 1920 erhielt Maurice Ravel den Auftrag, das Klavierwerk für ein Symphonieorchester umzuschreiben.
Das Akademische Orchester Zürich umfasst zurzeit etwa 100 Personen. Es steht allen Studierenden und Assistierenden von Universität und ETH Zürich offen. Es wird seit 1984 von Johannes Schlaefli geleitet. Als Solistin spielt am Konzert vom Freitag die Cellistin Anita Leuzinger.