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Hauptsächliche Gründe für eine Konzentration sind nach Einschätzung der elf Experten aus sechs europäischen Ländern sowie den USA die Kosteneffizienz und die bessere Qualität der medizinischen Leistung. Diese seien in hohem Masse von adäquaten Fallzahlen abhängig, heisst es in dem Zwischenbericht, den die Zürcher Gesundheitsdirektorin Verena Diener am Freitag den Medien präsentierte.
Der Bericht betont zudem die Bedeutung der Forschung für die hochspezialisierte Medizin: Die hochspezialisierte Medizin müsse an akademischen Zentren erfolgen, wenn ein Land den medizinische Fortschritt mitgestalten möchte, heisst es. Nur die Verbindung mit der Forschung garantiere, dass die medizinischen Leistungen in einem Gebiet jeweils dem aktuellen Stand angepasst werden können. Als Schlüsselfaktor für die hochspezialisierte Medizin gilt zudem nach übereinstimmender Ansicht der Experten der intensive Austausch zwischen Klinik und Wissenschaft.
Ein Zentrum, das in einem internationalen Umfeld eine Spitzenposition erreichen oder erhalten möchte, benötigt nach Ansicht der Experten neben erstklassigen Fach- und Führungskräften eine kontinuierliche Forschung, die gezielte Förderung des ärztlichen und akademischen Nachwuchses sowie eine kritische Masse an flexibel einsetzbaren Ressourcen. Die bestehenden akademischen Zentren in der Schweiz erachten die Experten oft als zu klein, um bei internationalen, multizentrischen klinischen Studien die Federführung übernehmen zu können.
Für die Ausbildung der Medizinstudierenden spielt hingegen das Vorhandensein hochspezialisierter Medizin vor Ort eine untergeordnete Rolle, wie es im Bericht weiter heisst. Ärztinnen und Ärzte, die sich in einem hochspezialisierten Bereich weiterbilden wollten, gingen an einen Ort, wo dieser angeboten werde.
Wie die Zürcher Gesundheitsdirektion mitteilt, bestätigen die im Bericht aufgezeigten Tendenzen die Notwendigkeit einer Konzentration der hochspezialisierten Medizin in der Schweiz. Je nach Bereich seien ein, zwei oder mehrere Zentren sinnvoll. So könnten zum Beispiel Nierentransplantationen an mehreren Zentren durchgeführt werden, während bei sehr speziellen Eingriffen, wie etwa kindlichen Hirntumoren, die Konzentration auf ein Zentrum sinnvoll wäre.
Der Kanton Zürich hatte im vergangenen Herbst die Interkantonale Vereinbarung zur Konzentration und Koordination der hochspezialisierten Medizin abgelehnt. Nach Ansicht des Zürcher Regierungsrates würde das Konkordat zu einer Verteilung statt zu einer Konzentration führen.