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Das erste «Zurich Innovation Meeting» an der Zürcher Börse sollte vor allem Brücken bauen zwischen Industrie und Forschung. Am Austausch beteiligt waren Forscherinnen und Froscher der beiden universitären Hochschulen Zürichs, Biotech-Unternehmer sowie Vertreterinnen und Vertreter von Pfizer wie Catherine Schmocker, CEO von Pfizer Schweiz und Peter B. Corr, Vizepräsident Forschung des Unternehmens.
Seitens der Zürcher Life Science und Biomedizin waren unter anderem ETH-Präsident Ernst Hafen, Heini Murer als Prorektor Forschung der Universität Zürich sowie Prionenforscher Adriano Aguzzi, Molekularbiologie Michael Hengartner und ETH-Professor Ruedi Aebersold, Pionier in der Proteomik (Proteinforschung), anwesend.
In seiner Begrüssungsrede warb Ernst Hafen für die Vorzüge des Forschungsplatzes Zürich. In den Life Sciences und der Biomedizin sei Zürich nicht nur die Nummer eins in der Schweiz, sondern liege sogar vor den USA und Grossbritannien. Als grossen Vorteil hob der ETH-Präsident die geringen räumlichen Distanzen zwischen den einzelnen Instituten und Forschungseinheiten hervor. Auch würden Universität und ETH über die Initiative «Life Science Zurich» eng zusammenarbeiten.
Diese Zusammenarbeit sei für Industriepartner interessant, da sie dadurch Zugang zu wichtigen Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung erhielten und auf ein grosses Reservoir an Talenten zurückgreifen könnten. Auch Heini Murer unterstrich die «ideale Verbindung zwischen ETH Zürich und Universität Zürich» sowie der Verbindung von Grundlagenforschung und klinischer Forschung.
Von diesen Vorzügen musste Peter B. Corr, Vizepräsident Forschung von Pfizer, nicht lange überzeugt werden. Er machte klar, dass seine Firma diese Vorzüge erkannt hat. Mit über 21 Nobelpreisträgern in Biomedizin habe Zürich weltweit die höchste Dichte an Nobelpreisträgern, strich Corr hervor. «Die ganze Grossregion Zürich ist in der Grundlagenforschung absolut Spitze.»
Der Vizepräsident Forschung von Pfizer zeigte auf, dass sich zahlreiche der Zürcher Forschungsgebiete mit den Interessen der Pharmafirma decken, wie etwa die Alzheimer-Forschung. Corr machte auch keinen Hehl daraus, dass Pfizer dank gezielter Grundlagenforschung Kosten und Zeit sparen will, um von einer Idee auf ein brauchbares Medikament zu kommen. Bisher führte nur ein Viertel des eingesetzten Geldes zum Ziel. Bis ein kommerziell brauchbares Heilmittel auf den Markt kommt, vergehen unter Umständen 15 bis 20 Jahre.
Noch tauschen sich Zürcher Wissenschaftler und die Vertreterinnen und Vertreter von Pfizer unverbindlich aus. Über eine engere Zusammenarbeit, wie sie beispielsweise das Systembiologie-Netzwerk «SystemsX» mit der Basler Pharmafirma Roche unterhält, wollte sich Corr nicht äussern. «Heute schauen wir uns die Palette erst einmal breit an», sagte er, schloss aber nicht aus, dass es zukünftig zu einer engeren Zusammenarbeit kommen kann. «Es muss aber eine win-win-Situation geben», machte er klar.